Denkfabrik für Weltverbesserer

Patrioten und Visionäre: Hier ist die Offensive Partei Deutschlands – OPD. / Die beste Partei der Welt!?

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ISW-Präsident trifft OPD-Bundesvorsitzenden

20. November 2002

Nachdem wir dem Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (isw) am 30.August 2002 (es war Sommer…) unsere Ausarbeitungen für einen möglichen Konjunkturaufschwung übergaben und daraufhin mehrmals um einen Gesprächstermin mit dem isw-Präsidenten gebeten hatten, wurde unser Anliegen doch noch erhört – im Winter…

Das fast zweieinhalbstündige (!) Gespräch zwischen Dr. Schädlich und Toni Aigner sollte uns für alle vorangegangenen Bemühungen entschädigen. Wie schon der Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und der DGB-Vorsitzende von Sachsen-Anhalt Süd, Johannes Krause, übte auch der Präsident des Instituts für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (isw) , Dr. Michael Schädlich, keinerlei fachliche oder grundsätzliche Kritik am OPD-Reformpaket.

Unser programmatisches Notopfer für „höhere Staatsdiener/innen“ fand bei Dr. Schädlich großen Zuspruch. Einfach sollten wir es trotzdem nicht haben. Da waren auch Bedenken. So vernünftig, lobenswert und schlüssig das OPD-Papier auch sei, so hat die OPD doch ein Problem: „Die OPD ist nicht mehrheitsfähig.“ Dr. Schädlich fragte Aigner, wie die OPD denn ihre Konzepte umsetzen wolle? Woher will die OPD die notwendigen Mehrheiten für ihre Vorhaben nehmen? Aigner verwies auf die nächsten Landtagswahlen (Sachsen-Anhalt) in etwas mehr als drei Jahren. Bis dahin wird die OPD u.U. genügend Fachkräfte für alle Ressorts ausgebildet bzw. rekrutiert haben. Zum anderen wird unser „C-Plan“ (aktives Spendenmanagement) in den kommenden Monaten hoffentlich nicht ganz erfolglos sein. Die dafür notwendigen Vorbereitungen werden bereits getroffen.

Im Bezug auf die Mehrheitsfähigkeit informierte Aigner Dr. Schädlich darüber, dass es den OPD-Mitglieder/innen nicht vorrangig um die eigene Partei gehe und schon gar nicht um eigennütziges parteipolitisches Karrieredenken. Wer anfangs so dachte, ist nicht mehr bei uns. Zur OPD-Spitze kann nur gehören, wer es nicht nötig hat bzw. wer es nicht in den Vordergrund stellt, sich durch politisches Engagement eine Existenz aufbauen zu müssen. Kurz: „Wer das Zeug dazu hat, in seinem oder jedem anderen Beruf zu den Spitzenkräften zu zählen, ist der ideale Politiker/Reformer und für uns die erste Wahl.“

Unser Engagement zielt einzig und allein auf die Krisenbewältigung in unserem Land und auf die dringend notwendigen Veränderungen in Politik, Wirtschaft, Medien und Gesellschaft. Aus diesen Gründen empfahlen wir z. B. der rot/grünen Bundesregierung und dem Landesherrn von Sachsen-Anhalt, Prof. Böhmer, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Wieso muss sich die OPD eigentlich um parlamentarische Mehrheiten sorgen, wenn doch ihr Reformpaket das z. Z. – und seit nahezu 2 Jahren – beste am Politikhimmel ist? Es geht hier um die Zukunft von 80 Millionen Menschen und die der Bundesrepublik und nicht um irgendeine parteipolitische Pule Position. Verdammt noch mal, dass will Aigner und der OPD-Spitze einfach nicht in den Kopf. Als der OPD-Masterplan im Internet veröffentlicht war, hatte noch niemand im Land von der „Hartz-Kommission“ gehört. Seit Veröffentlichung unserer Strategiepapiere sind den öffentlichen Kassen von Bund, Ländern und Kommunen mehr als 25 Milliarden € entgangen, weil die etablierten Parteien, die Wirtschaftsinstitute und Medien, es einfach nicht fertig bringen, sich mit unseren Wachstumsvorschlägen ernsthaft auseinander zu setzen. Es geht um unser Vaterland. Die OPD hat einen Weg zur gesamtdeutschen Krisenbewältigung vorgestellt. Wieso werden unsere Ideen nicht wenigstens öffentlich diskutiert?

Tatsächlich haben wir lernen müssen, dass die scheinbar größten Feinde der Republik in den staatsdienstlichen Führungsetagen und ihrer in Abhängigkeit stehenden Institutionen/ Körperschaften und Unternehmen sitzen. Es sind die, die darauf schworen, dem Land zu dienen, seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden. Sie zementieren ihre teils bibelfremden Ansichten/Vorgehensweisen und Besitzstände und blockieren so die notwendigen Reformen. Das ist die bittere Wahrheit. Siehe auch: „Die 7 Todsünden der Politik“

Die alten Sprichwörter: „Jeder ist sich selbst der Nächste“, „Nach mir die Sintflut“, „Wessen Brot ich ess’, dessen Lied ich sing“ oder „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“ bekommen so erst ihre wahre Bedeutung. Nicht Politik verdirbt den Charakter, sondern Charaktere die Politik!

Obwohl es seit 2 Jahren einen Weg gibt, das Land aus der Krise zu führen, üben sich unsere staatsdienstlichen Führungskader und ihre Kofferträger in kollektiver Selbstzerstörung und Kadavergehorsam. Wie die drei Affen, verschließen sie ihre Augen, die Ohren und die Münder vor der Realität und den ungelösten, aber lösbaren Aufgaben. Deutschland einig Untergang?

Aigner gab Dr. Schädlich zur Kenntnis, dass Schröder unser „400-Euro-Gesetz“ sofort nutzen könnte, wenn er es in Verbindung mit dem „Notopfer für höhere Staatsdiener/innen“ umsetzt bzw. umzusetzen versucht. Das wäre unsere einzige Bedingung, wenn er es geschenkt haben will. Wenn er nur die Rosine, das „400-Euro-Gesetz“ begehrt, weil er nicht den Mut für das „ganze Paket“ aufbringen kann, dann muss er es marktüblich erwerben. Denken wir daran, dass unsere Politfunktionäre jährlich hohe dreistellige Millionenbeträge für externe und nicht selten höchst fragliche Gutachten ausgeben, für die man beim Bäcker nicht einmal ein Brot vom Vortag eingetauscht bekäme, dann wären 20 Millionen € für unsere Konzeption zum „400-Euro-Gesetz“, welches annähernd 1,2 Milliarden € monatlich (!) in die öffentlichen Kassen spülen könnte, ein echter Spaßpreis. Selbst 50 Millionen wären im Vergleich zur drohenden Milliardenstrafe der EU-Hüter ein Trinkgeld, weil Deutschland endlich seine Defizitkriterien (Stabilitätspakt) erfüllen könnte. Die EU-Frist läuft bereits am 21. Mai 2003 ab. Bis dahin muss Schröder das einstige Wirtschaftswunderland wieder auf Kurs gebracht haben.

So wie die OPD über die notwendigen Spendeneingänge verfügt, wird ihre Führungsspitze in jeder Kreisstadt dieser Republik – ganzjährig – mit einer fahrbaren 12-Meter-Bühne auftauchen, um aufzuklären und zu propagieren. Dann dürfte sich das „Problem“ mit den Mehrheiten – bei allen zukünftigen Wahlen – vielleicht von selbst regeln, weil man uns dann u.U. fragen würde, mit welcher Partei wir zusammenarbeiten wollen.

Dr. Schädlich fragte – wie schon andere vor ihm – warum Aigner nicht für eine der etablierten Parteien arbeite. Aigner erklärte, dass ihm die Opportunistenrolle nicht läge, weil er von Natur aus Querdenker und Wegbereiter sei. Zudem würde er seine Ideale verraten, wenn er das Programm – egal von welcher Partei – verinnerlichen bzw. vertreten müsste. Die Programme der etablierten Parteien enthalten zwar Grundansichten (Bla Bla), die auch Aigner vertritt oder die auch jeder andere unterschreiben könnte, sie sind aber viel zu wenig auf Reformen ausgerichtet oder schlimmer noch, widersprechen sie sich in der Realität bzw. im politischen Tagesgeschäft. Die packen weder richtig an, noch analysieren sie ehrlich.

Aigner ist der Ansicht, dass ein großer Teil der parteigebundenen Alphakader, egal aus welchem Lager, hochgradig egoistisch sind. Sie betrügen die Menschen, für die sie vorgeben da zu sein und sich selbst, um des eigenen Wohlstands, ihrer Eitelkeit und der Gier nach immer mehr persönlichem Konsum. Das neiden viele Mitläufer und Drittligisten, die lauernd auf die Gunst der Stunde warten, um sich ihren Teil der Beute zu holen. Wir sind anders!

Persönlich pfeifen wir auf eine politische Karriere, weil wir lieber in unseren Berufen oder Berufungen arbeiten – visionär, kreativ und eigensinnig bleiben wollen. Wer zudem ökonomisch denkt, ist völlig verrückt, wenn er in die Politik geht – ausgenommen talentfreie Nichtskönner. Von denen gibt es reichlich. Hinter jeder Straßenecke, hinter jedem Baum lauert ein Judas auf seine 30 Silberlinge. Das soll keine Anklage sondern Augenöffner sein. All’ diesen Menschen muss nämlich vergeben und geholfen werden, weil ihnen – gerade von der Politik – nichts anderes vorgelebt wird. Solange Politiker zu den Schlusslichtern jeder Berufsprestige-Skala gehören, sich inszenieren, schwarze Kassen unterhalten, bestechen, intrigieren, Filz stricken, Versprechen und sogar Eide brechen, können wir schwerlich von den Vorbildnehmern etwas anderes erwarten.

Es kann und darf also nur Berufung oder selbstloser Antrieb sein, um politisch gestalten zu wollen. Das ist das einzig wahre und legitimierte Motiv – für uns.

Wie kann es sein, dass der gesamte politische Apparat eines Landes, seine Bildungssysteme so verlottern lässt, obwohl genau diese seine wichtigsten Bodenschätze, Wachstumsindikatoren Zukunfts- und Rentensicherer sind? Heute, am 19.10.2017 hat sich noch immer nichts geändert. Unsere Bildungssysteme sind immer noch in einem schlechten Zustand. Über 30 Mrd. Euro Sanierungsstau!

Wie kann es sein, dass Millionen Erwerbslose zum Nichtstun verdammt sind, obwohl die Wirtschaft diese Menschen dringend bräuchte bzw. sinnvoll beschäftigen könnte?

Es beschäftigen sich nahezu alle mit sich selbst, aber anscheinend niemand mit den Problemen dieses Landes. Das macht uns so wütend, aber auch unentbehrlich.

Aigner weiß zu gut, dass er in der Oppositionsrolle mit der OPD mehr erreichen und bewegen kann, als inmitten irgendeiner etablierten Partei. Das Terrain dort ist längst aufgeteilt. Dort wird man abgeschliffen, konditioniert und schlimmstenfalls seiner Individualität beraubt, wenn man etwas bewegen will. Diesen Preis bezahlt Aigner nicht. Zumal seine Kraft, sein Optimismus, seine Ideale und seine Dynamik verloren gehen würden.

Im Bezug auf den Namen „Ostpartei“ äußerte Dr. Schädlich weitere Bedenken, weil ihm die bundesweite Durchschlagskraft der OPD-Programmatik damit nicht sehr schlüssig erschien. Aigner gab Dr. Schädlich zur Kenntnis, dass sich die OPD-Spitze schon im zurückliegenden Sommer dazu durchgerungen hatte, den Namen „Ostpartei“ abzulegen. Wir hatten einfach nicht damit gerechnet, dass alles so lange dauern würde. Unsere ursprüngliche Vision war folgende:

1. Mit einem durchdachten, hilfreichen und vor allem finanzierbaren Wachstumspapier an die Öffentlichkeit gehen.

2. Die Medienvertreter schreien Hurra und berichten ausgiebig über unsere wegweisende Programmatik, weil keine andere Partei derart sinnvolle Konzepte hat.

3. Die Wirtschaft und andere Sympathiesanden werden auf uns aufmerksam und unterstützen unsere Öffentlichkeits- und Parteiarbeit tatkräftig, so dass sich die etablierten Parteien mit den OPD-Konzepten auseinandersetzen müssen.

4. Die regierenden Parteien begrüßen unsere Vorschläge und bitten um eine außerparlamentarische Zusammenarbeit.

5. Nach einigem Prozedere übernimmt die regierende Koalition große Teile unserer Programmatik und geht an deren Umsetzung.

6. Der Aufschwung ist in vollem Gange, da aller vier Wochen etwa 1,2 Milliarden Euro zusätzlich in öffentliche Aufträge fließen. Die Bauwirtschaft boomt. Die Bildungseinrichtungen werden zügig saniert, der Tourismus floriert wie nie zuvor usw. usw.

Wie naiv wir doch waren.

Die grausame Erkenntnis: Den etablierten Parteien und ihren Profiteuren geht es nicht vorrangig um die Durchsetzung notwendiger Reformen bzw. einer signifikanten Verbesserung der besorgniserregenden Lage unseres Landes. Die besitzen weder den Willen noch die Fähigkeiten, das Notwendige zu tun. Es geht um Machterhalt und Selbstversorgung. Schwache Menschen, die es nicht wahrhaben wollen, dass die kleine und unbedeutende OPD genau die Konzepte entwickelt hat, die unser Land so dringend bräuchte, versperren sich dem Fortschritt. Wir fragen uns nur, wer für diese kollektive Selbstzerstörung zur Verantwortung gezogen werden muss und kann? Deutschland einig Untergang?

Die Führungsspitze der OPD hat sich also dazu durchgerungen, den Namen „Ostpartei“ abzulegen. Die „Oppositionspartei Deutschlands – Ostpartei“ (OPD) wird sich auf ihrem nächsten Bundesparteitag in Halle, in „Offensive Partei Deutschlands“ (OPD) umbenennen. Dann wird es uns u.U. auch möglich sein, erste Strukturen in den Altbundesländern aufzubauen.

Dr. Schädlich fragte Aigner, wie er darauf gekommen sei, in die Politik zu gehen bzw. was ihn dazu bewogen hatte, sich politisch zu engagieren. Aigner erklärte, dass er es eigentlich vermeiden wollte, die Gründe für sein politisches Engagement öffentlich zu machen. Die gegenwärtigen Umstände lassen es aber leider nicht anders zu, als nun doch offen darüber zu sprechen. Die BILD-Zeitung hatte Toni Aigner zu diesem außerordentlichen Bewusstseinswandel verholfen.

Zur Vorgeschichte: Toni Aigner war mal ein Kaufmann und Mittelständler, der sich über Jahre hinweg, von der Pike auf und ohne fremde Hilfe ein erfolgreiches und sogar über die Stadtgrenzen von Halle hinaus, viel beachtetes Unternehmen aufbaute. Die jährlichen Umsätze bewegten sich manche Jahre im siebenstelligen Bereich und lagen in den besten Jahren bei über 3 Millionen DM. Seine Firmenphilosophie war anderes als die der vielen Mitbewerber seiner Branche. Ohne Rolex, Goldkettchen, breitbereiftem Luxussportwagen und teuren Urlaubsreisen mischte sein Handels- und Handwerksunternehmen über viele Jahre an der Spitze der Marktführer seiner Heimatstadt Halle (an der Saale…) mit.

Nicht wenige behaupteten, dass sein Unternehmen „Auto Toni“ das beste Werbekonzept in der ganzen Region entwickelte und auch verkörperte. Auch „BILD“ schrieb, dass Aigner der Autokönig von Halle war. Das Corporate Identity seines Unternehmens konnte mit nichts verglichen werden. Auch nicht mit Unternehmen anderer Branchen.

Nicht nur die Firmen- und Kundendienstersatzwagen, auch sein 7,5 Tonnen LKW fuhren täglich mit übergroßen grünen Palmenaufklebern und pinkfarbener Auto-Toni-Beschriftung quer durch Stadt u. Land. Auch Schülerbusse, Taxis, Privatfahrzeuge und Wohnanhänger fuhren fleißig Werbung für sein Unternehmen. Es lief prächtig.

Aigner unterstützte Springreitturniere, Fußballvereine, Theaterstraßenfeste, unbekannte Musikgruppen (New Chance Festival), die freiwillige Feuerwehr, Flutopfer, Heimkinder, Behinderte, Obdachlose und sogar Kunden, die keinen Bankkredit bekamen.

Die Medien (auch „BILD“) standen nahezu geschlossen hinter seiner etwas anderen Art, den Laden zu führen. Geschafft hat er es, weil er seine Arbeit liebte, nie auf die Uhr sah und jede Sache mit voller Leidenschaft bedachte. Wenn öffentliche Themen diskutiert wurden, habe man neben 2-fachen Olympiasiegern oder dem Halleschen Oberbürgermeister auch Aigner nach seiner Meinung gefragt. Hier eine Modenschau, da ein Presseball, dort ein Sport-Sponsoring. Sein Unternehmen war stets präsent.

Als die Initiatoren der Aktion „Pflanzt einen Baum“ leidvoll klagten, dass ihnen noch Leute fehlen, die Bäume in Halle pflanzen, suchte Aigner kurzerhand nach geeigneten Helfern, die einen Monat lang Bäume pflanzen, um selbige auch aus seiner Tasche entlohnen zu wollen.

Als sich einige Innenstadtbewohner über die aufstrebende Szenegastronomie der Saale-Stadt beschwerten, bot Aigner „den Gestörten“ kurzerhand seinen LKW als Umzugs- und Fluchthelfer an – kostenlos, aber innerhalb von Halle.

Nach reichlich positiven Medienberichten, in Print, Radio und TV, kamen irgendwann Redakteure der „BILD“ auf Aigner zu, um ihn zu fragen, ob er bei einer großen Reportage über Hallenser Persönlichkeiten mitmachen wolle, die es mit Fleiß und Engagement zu etwas gebracht und nie den Kopf in den Sand gesteckt hätten. Diese Reportage sollte allen Lesern Mut machen und Ansporn sein, da, ähnlich wie heute, eine schlechte Stimmung unter vielen Handwerkern und Gewerbetreibenden herrschte. Aigner, der sich schließlich auch einmischte, wenn es um die Umgestaltung des Halleschen Marktplatzes oder des Fahnenmonumentes ging, dachte an nichts Schlechtes und gab kurz darauf einer „BILD“-Journalistin (Barbara Kollmann) und ihrem mitgebrachten Fotografen (Christian Lohse) ein längeres Interview, welches er schon bald bereuen sollte.

Die zuvor besprochene Reportage „über erfolgreiche Unternehmer, die sich oft aus ärmlichen Verhältnissen hochgearbeitet, ihr Geld für die Stadt einsetzten und in Halle was bewirkt haben“, entpuppte sich als reißerische Provinzposse unter dem Titel: „Arm & Reich in Halle“. Auf einer Dreiviertelseite (!) der „BILD“ wurden zwei bewegende Bilder einer arbeitslosen und alleinstehenden jungen Mutter (Birgit) mit ihren zwei Kindern vor einem DDR-Plattenbau abgelichtet, um sie mit den Bildern von Toni Aigner zu vergleichen, der lässig auf seinem Auto hockte und lachend in die Kamera sah. In 4 cm hohen Überschriften sollten die „BILD“-Leser vom Credo der Abgelichteten erfahren…

Birgit: „Glück – das sind meine zwei Mädchen!“

Toni: „Man muß ein Schwein sein…“

Um den etwa 250 000 Leser/innen der Halleschen „BILD“-Ausgabe nochmals eindringlich zu verdeutlichen, was man von Aigner halten musste, wurde im „BILD“-Text wiederholt behauptet, dass Aigner in einer SAT 1-Talkshow zum Thema „Man muß ein Schwein sein“, genau diese Auffassung vertrat.

Eine glatte Lüge, wie es auch ausgewiesene Medienrechtler aus Hamburg und Berlin bestätigten. BILD unterstellte Aigner lässig das Sendethema als seine persönliche Aussage.

Neben zwei anderen jungen Männern, wurde auch Aigner eingeladen, weil er die Contraposition zum Talk-Thema vertrat und auch über die gesamte Sendung dementsprechend argumentierte. Das alles scherte „BILD“ wenig. Auch nicht, dass Aigner den Interview- und Fototermin für eine gänzlich andere Reportage gewährt hatte. Für eine „Große „BILD“-Serie“ mit dem Thema „Arm & Reich in Halle“ hätte sich Aigner niemals hergegeben.

„Auf die Bild-Zeitung kann man sich verlassen.“ Hessens ehem. CDU-Vorsitzender Alfred Dregger, in „BILD“

Die Teufel von „BILD“ haben Aigner nicht nur reingelegt und in ihrem Blatt brutal über ihn gelogen, sondern ihn damit vor mehr als 250 000 „BILD“-Lesern seines Wohn- und Geschäftsumfeldes zum Idioten gemacht. Die Konkurrenz war sichtlich erfreut, auch darüber, dass das Vernichtungswerk nicht mal eben so an irgendeinem Tag in der Zeitung gestanden hatte.

„BILD“ warb schon länger als zwei Wochen vorher (!) in ihrem Blatt und mit auffälligen Plakaten in überlebensgroßen Leuchtwerbekästen an den sachsen-anhaltinischen Hauptverkehrsstraßen und an den meisten Haltestellen der Öffentlichen, für die „Große Serie – arm & reich in Halle“. Das Stadtgespräch schlechthin. Selbst jene, die das rotweiße Blatt hassten, wie der Teufel das Weihwasser, fieberten dem angekündigten Serienstart mit Spannung entgegen.

Für all’ die, denen Aigner über Jahre die Kunden und auch die Show stahl, weil er den Markt und die Emotionen beherrschte, wurde „BILD“ über Nacht zum gesegneten Trüffelschwein. „BILD“ erfüllte ihre kassenklingenden, niederen Sehnsüchte – den Markt auf schändliche Weise bereinigt zu wissen, von Aigner befreit zu werden

Das übergroße Machwerk, so, wie es eigentlich nur Königen und Päpsten gebührt, wurde von Aigners Mitbewerbern in goldene Rahmen gebettet, um es an der Stelle zu präsentieren, wo bei anderen der Meisterbrief hängt. Hierauf angesprochen, erwiderte ein „Bildeinrahmer“ stolz: „Das ist die beste Werbung die wir haben können.“

„BILD kämpft für Sie!“

Anmerkung: Einer Studie nach, glauben 70% aller Leser, was in Zeitungen geschrieben steht.

Da selbst honorige Persönlichkeiten Aigners Anwälte fragten, warum sie „den“ überhaupt noch vertreten, kann sich jeder selbst zusammenreimen, welchen Lauf die Geschichte nach dieser verlogenen BILD-Story genommen hat.

Nach Nietzsche: „Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens“, hatte „BILD“ wirklich ganze Arbeit geleistet, einen solchen zu vernichten. Aigners Gerechtigkeitsempfinden wurde schwer erschüttert, auch, weil sich der Hallesche Chefredakteur der „BILD“ (Klaus Meissnitzer – ein Österreicher) teils gelangweilt, teils mürrisch, jeglicher Stellungnahme entzog, als Aigner mit ihm telefonierte. Nie ein Wort des Bedauerns, geschweige einer Entschuldigung.

Unser Rechtsstaat, der vielleicht mal einer werden will, gab den Rest: Schmerzensgeld, Schadenersatz, Gegendarstellung – ja, wenn sie die chinesische Mauer im Handstand ablaufen…

Es folgte eine lange Zeit der Analyse und des Sinnierens. Verzweiflung, Wut, Entsetzen, Hass und Rachegefühle bestimmten die Tage u. Nächte des in Halle geborenen. Der Halt, den wohl jeder in dieser Situation zu finden wünscht, war in unerreichbare Entfernungen gerückt. Er war nicht einmal sichtbar. Aigner suchte geduldig nach einem Ansatz, dem Urquell einer Vision, die ihm dann sagen würde, was zu tun sei.

Aus der Tatsache, dass Deutschlands größtes Boulevardblatt methodisch Lügen verbreiten darf und auch nach Dutschke und Wallraff ungestraft davon kommt, musste sich doch ein Ansatz für alles zukünftige Tun und Handeln ableiten lassen. Die misthaufengroßen Löcher im deutschen Rechtssystem waren der zweite große Aspekt, der dabei eine Rolle spielen musste.

Wenn also einige Gesetze so ausgelegt sind, dass sie nur wenigen Mächtigen dienen und deren Machtstellung erhalten helfen – Täter schützen und Opfer verhöhnen – dann kann die Schuld doch nur auf denen Lasten, die diese Gesetze entwerfen – Politiker und Parteien.

Darauf folgte die Erleuchtung, dass Aigner in die Politik gehen musste, um irgendwann Gesetze zu entwerfen, die einem Rechtsstaat würdig sind. Gesetze, die es solchen Ganoven wie die von „BILD“ unmöglich machten, systematisch und schadlos Lügen zu verbreiten, Menschen in ihrer Würde und in ihrem Ansehen zu verletzen und deren mühevoll aufgebaute Existenzen zu vernichten.

So hatte alles begonnen. Aigners politische Instinkte wären wahrscheinlich nie geweckt und die OPD nie gegründet worden, wenn „BILD“ ihm nicht auf eine schmerzhafte Art beigebracht hätte, in was für einer kranken Welt er eigentlich lebte. Darüber nachzudenken hatte er früher weder Zeit noch Lust. Früher… Nun aber, da er persönlich betroffen war und die Lanze des Teufels in seinen Gedärmen verspürte, gab es keinen Grund mehr, sich den Problemen der Gesellschaft zu verschließen. Ob es Schicksal oder Bestimmung war…

Nachdem sich Aigner viele Wochen mit politischen Analysen und Konzepten befasst hatte, fragte er sich das erste Mal in seinem Leben, warum so viele Menschen ohne Arbeit sind; warum die Menschen, der Mittelstand und viele Selbstständige so unzufrieden waren; warum die Staatsdienstler jedes Jahr Milliarden Steuergelder vergeuden – oder warum Asylanten, die bei uns Schutz suchen und auch finden sollen, nicht sofort ausgewiesen werden, wenn sie mit Drogen handeln oder andere schwere Straftaten begehen.

Aigner konnte nicht verstehen, warum alles so ist wie es ist. Eine Stimme in ihm sagte, dass er die Lösungswege für die drängendesten Probleme finden würde, wenn er bereit sei, sich der Sache voll hinzugeben, nie zu zweifeln und hart zu arbeiten. Das tat er dann auch. Nach seiner Erkenntnis: „Was nützt dem Menschen persönliches Wohlergehen, wenn seine Umwelt krankt und nach Hilfe schreit“, hielt er es für wichtiger, ein Reformpaket zu entwerfen, welches dem Land aus der Krise helfen würde, als seine berechtigten Ansprüche gegen “BILD“ durchzusetzen. All’ seine Träume, sich mit klassischen Automobilen zu beschäftigen, den Gutshof auszubauen („schöner Wohnen, Aktionen, Kunst, Weine“), zu Reisen und irgendwann am Wasser zu leben, zerplatzten wie eine Seifenblase. Politik sollte von nun an sein Leben bestimmen. Es ging nicht mehr darum, sich selbst um jeden Preis erhalten zu wollen, sondern sein Leben in etwas zu setzen, was nicht sterben kann.

Kafka hatte es einst in treffliche Worte gebracht: „Du kannst dich zurückhalten von den Leiden der Welt, das ist dir freigestellt und entspricht deiner Natur, aber vielleicht ist gerade dieses Zurückhalten das einzige Leid, das du vermeiden könntest.“

Hätte Aigner all seine Kraft, seinen Geist und vor allem seine Zeit (3 Jahre) in einen Prozess gegen „BILD“ und in seine persönliche Lebensplanung investiert, dann gäbe es heute keine OPD. Man bezahlt diesen Preis oder man ordnet sich in die stillschweigende Masse der Betrogenen ein. Letzteres kam für ihn nie in Frage. „Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.“ …

Für Dr. Schädlich war die Frage beantwortet, warum Aigner sich mit Politik beschäftigt.

Aigner hatte während des fast zweieinhalbstündigen Gesprächs mit dem isw-Präsidenten Dr. Schädlich fast den Eindruck, dass sein Gegenüber der OPD gern alle Mehrheiten wünschen würde, die sie für die Umsetzung ihrer Ideen und Gedanken braucht. Ein gutes Gefühl.

Es gibt drei Motive, uns zu unterstützen:

1. Der Weise: Er macht sich ernsthaft Sorgen um unser Land und seine Zukunft, weil er davon Kenntnis hat, dass manches asiatische Land ein prognostiziertes Wirtschaftswachstum von 7% (!) aufweist, Deutschlands Wirtschaftswachstum aber nur bei 0,feuchter Furz rumkränkelt. So einige Länder werden in nicht allzu langer Zeit erfolgreich in unsere angestammten Marktsegmente einbrechen, weil deren Arbeitskräfte noch lange zu einem viel niedrigeren Lohn- und Sozialstandart zu arbeiten bereit sind. Die offizielle Arbeitslosigkeit wird zunehmen und die Lebensqualität (und Sicherheit) in Deutschland wird sich irgendwann verschlechtern. Dazu kommt, dass die Weltbevölkerung in weniger als 50 Jahren die 10 Milliarden-Schallmauer durchbrochen haben wird und ein Millionenheer an Bürgerkriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen in die reichen westeuropäischen Industrieländer und nach Deutschland strömt, weil durch die Übervölkerung in den südlichen Ländern unzählige Kleinkriege um das immer knapper werdende Land und Wasser stattfinden wird. Die derzeitigen Missstände jeder Couleur werden sich in naher Zukunft noch um einige Stufen verschärfen, wenn es uns nicht bald gelingen sollte, die etablierten Parteien zu einer aufrichtigeren Denk- und Handlungsweise umzuschulen.

2. Der Nutznießer: Die OPD-Konzepte geben es her, dass Bund, Länder und Kommunen zusammen etwa 12 Milliarden Euro p.A. zusätzliche öffentliche Bau- und Sanierungsaufträge auslösen könnten. Von diesem nicht unerheblichen Auftragszuwachs würden alle Bau- und Bauzuliefererbetriebe, aber auch Garten- und Landschaftsgestalter, Baumschulen, Architekten, Steuerberater etc. profitieren. Ähnlich verhält es sich mit den nichtkommerziellen Nutznießern. Etwa die, denen es schon lange stinkt, ihre Kinder in baufällige Schulen schicken zu müssen, oder jene, die es ehrlich berührt, dass im ganzen Land wertvolle kulturhistorische Bauten zerfallen, weil nicht genügend Gelder für deren Sanierung bereitgestellt werden.

3. Der Spieler: In Deutschland gibt es viele Milliardäre und mehr als 150 000 Millionäre, denen das hier vielleicht alles am Allerwertesten vorbeigeht, weil sie ihre Schäfchen (viele schon von Geburt an) längst im trockenen haben. Was die Politik veranstaltet und anrichtet, muss die nicht interessieren. Die Reichen und ihre nachfolgenden Generationen sind bestens abgesichert und müssen sich um die Sorgen und Nöte der Menschen in unserem Land nicht wirklich Gedanken machen.

Und dennoch müsste es welche geben, die eine höllische Freude daran hätten, den Altparteien einen Hornissenschwarm direkt unter ihre Hintern zu setzen. Einen politischen Gegner, der ihnen durchaus gewachsen ist und mit der richtigen Unterstützung voll durchstarten kann.

 

Vielleicht sind wir DIE, die für den notwendigen „Rock ’n’ Roll“ in den Parlamenten sorgen könnten, um die Denk-Qualität und die Denk-Geschwindigkeit der deutschen Politik verbessern helfen zu können…

„Ändere die Welt – sie braucht es.“ (B. Brecht)