… kämen Doktoranden die für ihre Dissertation bei anderen Wissenschaftlern und Autoren massiv abgeschrieben hätten, nicht so einfach mit einer Entschuldigung oder Aberkennung ihres Doktortitels davon.
Ein Doktortitel verleiht Ansehen und ist meist bares Geld wert, denn damit steigen häufig das Gehalt sowie die Aufstiegschancen der Titelträger. Einige Anwaltskanzleien zahlen promovierten Berufsanfänger/innen mitunter mehrere tausend Euro im Jahr zusätzlich. Daraus folgernd wäre es nur gerecht, wenn Plagiatsopfer (Wissenschaftler und Autoren) eine finanzielle Zuwendung – Schadenersatz – von überführten Doktoranden erhalten. Mehr noch: Selbst das Gemeinwesen hat nicht selten einen finanziellen Schaden durch unrechtmäßig erworbene Doktortitel erlitten, und müsste ebenso ausreichend entschädigt werden.
Zwei, drei oder gar fünf nicht ordnungsgemäß gekennzeichnete Textpassagen in 300-seitigen Dissertationen würde man vielleicht noch so durchgehen lassen, aber doch nicht über 1200 Plagiatsfragmente auf 369 von 393 Seiten einer Doktorarbeit, wie zuletzt bei unserem Ex-Bundesverteidigungsminister, Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg. Das sprengt jeden zulässigen Rahmen …
Vielleicht sollten alle Universitäten endlich dazu übergehen, jede Doktorarbeit zusätzlich in digitaler Form einreichen zu lassen. Wäre hilfreich.
Schlussendlich sei noch angemerkt, dass wir derart sinnvolle Initiativen – wenn notwendig – auch finanziell unterstützen würden, mit Zuschüssen und Erfolgsprämien. Letztere aus der Tasche überführter Plagiatoren. Versteht sich …
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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6 Antworten bis jetzt ↓
1 Tepco // Apr 3, 2011 at 20:51
Sie schreiben sehr viel über ganz normale Selbstverständlichkeiten, die jeder gesunde Menschenverstand voraussetzt, dennoch bei kaum einer der großen Parteien zu finden sind.
Daumen hoch!
2 inga.z // Apr 3, 2011 at 21:01
Lasst sie blechen, die Fälscher und Absahner! :-)
3 Avatar1 // Apr 3, 2011 at 22:28
Jetzt auch Veronica Saß und Helene Hegemann im Visier? Ihr ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden wärmt mir das Herz. Danke für Ihre Arbeit. Meine Stimme ist Ihnen auf ewig sicher!
4 Manfredo // Apr 4, 2011 at 11:02
Ein finanzieller Ausgleich sollte auf jeden Fall geleistet werden. Wer sich mit fremden Federn schmückt, Karriereleitern erklimmt und dabei viel Geld verdient, muss auch dafür bezahlen. Sehe ich auch so, ohne Einschränkungen.
5 Besucher // Apr 4, 2011 at 13:15
Ein Hoch auf die Netzaktivisten von Wiki!
DANKE, DANKE, DANKE!
6 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 19, 2011 at 10:46
[…] wert, denn damit steigen häufig das Gehalt sowie die Aufstiegschancen der Titelträger. Kapitel 67 würde durchgeplant und umgesetzt […]