Denkfabrik für Weltverbesserer

Patrioten und Visionäre: Hier ist die Offensive Partei Deutschlands – OPD. / Die beste Partei der Welt!?

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (76)

24. April 2011

… gäbe es keinen Ärztemangel in strukturschwachen Regionen, sozialen Brennpunkten oder auf dem Land. Prügeln würde sich die werte Ärzteschaft um die ausgeschriebenen Stellen, weil sie viel attraktiver als heute wären.

Jeder Mist wird heute mit zig Millionen und Milliarden subventioniert, aber wenn es um die ärztliche Grundversorgung in strukturschwachen, ländlichen Gebieten geht, da versagen unsere strohdoofen Volksvertreter. Ärzte finden reihenweise keine Nachfolger für ihre Praxen – und tausende stehen vor dem Ruhestand. Vor allem für viele ältere Patienten wird der Ärztemangel zum bestimmenden Problem.

Man könnte sagen, dass Preußenkönig Friedrich Wilhelm I., einer der fleißigsten Monarchen der Weltgeschichte, in einer ähnlichen Situation war, als 1709 ganze Landstriche Ostpreußens durch die Pest entvölkert wurden. Er lockte zehntausende Menschen aus dem fernen Salzburg erfolgreich mit Land, Saatgut und Maschinen in die landwirtschaftlich geprägte Region. Und was vor 300 Jahren schon funktioniert hat, würde auch heute Früchte tragen.

Der Ärztemangel auf dem Land wächst und wächst. In vielen ländlichen Gebieten kommt es bereits zu Engpässen bei der hausärztlichen Versorgung. Das wird sich verschärfen, wenn die Politik nicht bald ihren Hintern hoch bekommt.

Während in Ballungsgebieten nicht selten eine ärztliche Überversorgung herrscht, ist die Lage auf dem Lande oftmals prekär. Es ist für junge Ärzte nicht attraktiv, jeden zweiten Tag Notdienst machen zu müssen, sich dafür einen Großteil der Zeit mit Bürokratie zu beschäftigen, und dann auch noch schlecht zu verdienen. Derzeit erhält ein Hausarzt für die ganzheitliche Betreuung eines Patienten etwa 45 Euro – pro Quartal!

Und hier muss angesetzt werden:

1. Der bürokratische Aufwand den Ärzte leisten, muss auf ein unbedingt notwendiges Maß reduziert werden, damit wieder mehr Zeit für die Patienten vorhanden ist.

2. Die Verdienstmöglichkeiten für Ärzte in strukturschwachen Regionen oder sozialen Brennpunkten müssen deutlich attraktiver sein, als die Verdienstmöglichkeiten der Mediziner, die sich in Ballungsräumen auf das lukrative Geschäft mit Privatpatienten konzentrieren, weil Landärzte viel weitere Wege für ihre Hausbesuche auf sich nehmen müssen und weil ihre Einsatzgebiete deutlich weniger Kulturangebote zu bieten haben als Großstädte. Das nächste Theater, die nächste Oper oder der nächste Golfplatz ist nicht selten 50 oder 150 km weit entfernt. Die geringere Attraktivität des Landlebens kann nur mit herausragenden Verdienstmöglichkeiten schmackhaft gemacht werden. Hier würde eine Steuerfreiheit für Landärzte auf die Sprünge helfen. Autoleasing und Flugtickets zu Sonderkonditionen wären hilfreich. Zinslose Kredite, Grundsteuererlass, Haushaltshilfen und Kindermädchen mit Lohnsteuerbefreiung. Kostenloses Parken, deutschlandweit. Vieles wäre denkbar. Vor allem muss die 45-Euro-Pauschale pro Patient und Quartal in strukturschwachen Regionen angehoben werden.

3. Warum finanziert unser Gemeinwesen die teure Ausbildung von Medizinern (etwa 180 T €), wenn einige von denen hinterher sofort ins Ausland gehen, um sich dort ein schöneres Leben aufzubauen? Wäre es nicht sinnvoll, den Medizinstudenten vorab beizubringen, dass sie zuerst 10 Jahre in Deutschland arbeiten müssen, bevor sie sich aus dem Staub machen dürfen? Andernfalls sollte eine Rückzahlung der Ausbildungskosten verlangt werden.

4. Natürlich könnte man auch Ärzte aus Ländern anwerben, in denen es einen Überschuss an Medizinern gibt, aber der Königsweg ist das nicht, wenn unsere eigenen Mediziner aufgrund der teilweise ungünstigen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten ins Ausland abwandern oder gar völlig andere Tätigkeiten aufnehmen, weil dort mehr zu verdienen ist. Unser Gesundheitswesen braucht dringend eine Strukturreform.

5. Ein Unding ist die hohe Arbeitsbelastung vieler Mediziner. Um den Preis ihrer eigenen Gesundheit schieben viele Ärzte 60 oder gar 80-Stunden-Dienste in der Woche. Das ist unmenschlich und gehört abgeschafft. Dann muss eben mehr Personal eingestellt werden. Wie sonst, wenn unsere Gesellschaft zunehmend altert, und ältere Menschen brauchen eben mehr ärztliche Fürsorge.

6. Zu guter Letzt ist die Idee, den Numerus Clausus für Medizin abzuschaffen, damit auch Abiturienten Arzt werden können, denen der Beruf tatsächlich eine Berufung ist, eine längere Überlegung wert.

Wie dem auch sei, kann man unserer Regierung gnadenloses Versagen bei der Bekämpfung des Ärztemangels vorwerfen. Die können es einfach nicht! Merkels Gurkentruppe ist weder talentiert, noch gerecht; weder aufrichtig noch volksnah. Die können weder mit Geld umgehen, noch über den Tellerrand schauen. Wir werden von Versagern regiert …

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.

Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

(76 von 100)

6 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 Dr. med. // Apr 24, 2011 at 20:06

    Denkfabrik 2.0

    Danke!

  • 2 Sympathisant // Apr 24, 2011 at 21:12

    Vorausgesetzt dass die OPD mal am Drücker sein sollte, dürften ehem. „Dilettanten“ dann noch bei Ihnen mitspielen?

    Anmerkung der Redaktion: Selbstverständlich, wenn sie einen Nutzwert für das Gemeinwesen haben. Vollluschen würden wir zum Mond schießen.

  • 3 Könnte von Ihnen sein // Apr 24, 2011 at 22:15

    „Parole auf dieser Welt, ist nichts als Unruhe und Arbeit und wo man selbst nicht die Nase in jeden Dreck steckt, so geht die Sache nicht, wie sie gehen soll.“
    Friedrich Wilhelm I.

  • 4 Ex-SPD-Mitglied // Apr 25, 2011 at 13:23

    Zuckerbrot und Peitsche… Zwingen kann man keinen Arzt eine Landpraxis zu eröffnen, aber wer sich Ihren Argumenten verschließt, dem ist nicht mehr zu helfen. Gefällt mir.

  • 5 Baccus // Apr 25, 2011 at 18:26

    Überaus pragmatisch. Daumen hoch!

  • 6 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 20, 2011 at 21:11

    […] ihrer eigenen Gesundheit schieben viele Ärzte 60 oder gar 80-Stunden-Dienste in der Woche. Kapitel 76 würde durchgeplant und umgesetzt […]