Denkfabrik für Weltverbesserer

Patrioten und Visionäre: Hier ist die Offensive Partei Deutschlands – OPD. / Die beste Partei der Welt!?

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (88)

14. Mai 2011

… hätte jeder Übersee-Kapitän der mit seinem Tanker, Fischtrawler, Fracht-, Handels- oder Urlaubsschiff durch das Seegebiet vor Somalia und den Golf von Aden fahren müsste, zehn Schnellfeuerwaffen, zwanzig Stinger- Raketen und fünf pensionierte, ehemalige Soldaten oder Polizisten mit an Bord, um das Schiff erfolgreich gegen mögliche Piratenangriffe verteidigen zu können.

Kommt es zu einem Piratenangriff, ruft der Kapitän seine fünf mitreisenden, ehem. Soldaten/Polizisten auf die Brücke, um die sicher verwahrten Schnellfeuerwaffen und Stinger-Raketen aus dem Versteck zu holen und zu verteilen. Dann wird voll drauf gehalten auf die bewaffneten Piraten. Schiffe versenken, Koordinaten an die NATO gefunkt, weiter fahren. Fertig.

Warum pensionierte Soldaten? Weil es für alle Beteiligten, auch für uns, den Verbraucher und Steuerzahler, die kostengünstigste Lösung wäre. Die ehem. Soldaten fahren ohne Sold und Lohn, bekommen freie Kost und Unterkunft auf den Schiffen. Die können ein Buch lesen, oder zwei, im Internet surfen, Angeln, Sport treiben oder sich sonnen. Nur im Ernstfall, wenn Piratenangriffe erfolgreich abgewehrt wurden, müsste der Schiffseigner oder seine Versicherung 50.000 Euro pro mitreisenden ehem. Soldaten bezahlen. Das wären 250.000 Euro im Fall der Fälle. Ein Schnäppchen, wenn man an die bereits gezahlten Lösgelder in Millionenhöhe denkt, oder an die Versicherungssummen für eine einzige Passage durch den Golf von Aden. Die Reeder müssen teilweise zwischen 25.000 und 50.000 US-Dollar pro Passage für die Deckung von Kidnapping- und Lösegeldforderungen hinblättern.

Derzeit beteiligt sich die Bundeswehr mit 330 Soldaten und einer Fregatte an der EU-Mission „Atalanta“. Hauptaufgabe des nahezu nutzlosen Atalanta-Einsatzes ist die Absicherung der Seewege vor der somalischen Küste, wo Piraten bereits zahlreiche Schiffe gekapert, etliche Geiseln genommen und Millionensummen an Lösegeld erpresst haben.

Die aktuellen Zahlen zu Piraterie und bewaffnetem Raub auf See sind die höchsten, die je in einem ersten Quartal registriert wurden. Mit weltweit 142 Überfällen steigt die Seepiraterie in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 auf ein historisches Rekordhoch. Die Gewalt und die Techniken, die die Piraten vor der somalischen Küste einsetzen, nehmen dramatisch zu. Wäre es da nicht längst an der Zeit, effektivere Lösungswege in Erwägung zu ziehen?

Was muss denn noch passieren, damit Reedereien ihre lachhaften Wasserkanonen gegen echte Waffen austauschen dürfen, um schwer bewaffnete Piratenboote angreifen und versenken zu dürfen?

Wie viele Menschen würden sterben, wenn Piraten Schiffe mit lebenswichtigen Hilfsgütern des Uno-Ernährungsprogramms WFP daran hindern, ihre Zielhäfen zu erreichen?

Wie viele Menschen würden sterben, wenn Piraten mit ihren erpressten Millionen Bürgerkriege, blutige Stammesfehden oder Terroranschläge in den Industriestaaten finanzieren?

Welche Umweltkatastrophen könnten ausgelöst werden, wenn Piraten Chemiefrachter einfach versenken, weil sie nichts zu verlieren haben?

Es gibt leider keine andere Alternative, als bewaffnete Piraten mit aller Härte und Konsequenz zu bekämpfen. Höchstens noch die, in Somalia eine humanistische Regierung zu installieren, die sich aufrichtig um das Volk kümmert. Das bringt die internationale Staatengemeinschaft aber nicht. Dazu fehlen der westlichen Welt der Wille und die Intelligenz.

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.

Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

(88 von 100)

 

Nachtrag vom 05.10.2014

Hört, hört!

Einmal mehr war die Denkfabrik der OPD mit ihren Schriften der Zeit um Jahre voraus …

Am 21. Juni 2013 wurde eine Schiffsbewachungsverordnung erlassen, die den Einsatz bewaffneter Sicherheitsteams auf Schiffen unter deutscher Flagge regelt.

*Tusch*

Die Kieler Nachrichten schreiben: „Thorsten K. Steubesand ist zufrieden. Die Kisten mit der Ausrüstung sind gepackt, die Waffen verstaut und die Papiere liegen bereit. In Kürze wird erstmals ein Sicherungsteam aus Bordesholm nach Kapstadt, Suez oder Sri Lanka fliegen und dort mit dem Ziel Piratenabwehr auf ein Handelsschiff steigen.“

Hier der Link zum Artikel in den Kieler Nachrichten, vom 09.09.2014.

Hört, hört: „Seit es die privaten Sicherheitsteams gibt, ist kein deutsches Schiff mehr gekapert worden“, sagt Max Johns, Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Reeder. Hier der Link zu einem weiteren Artikel in den Kieler Nachrichten.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Ihre Denkfabrik für Weltverbesserer. Ihre OPD.

18 Antworten bis jetzt ↓

  • 1 BernDo // Mai 14, 2011 at 16:23

    Könnte auch aus meiner Feder sein. Da stellt sich nur die Frage, ob die zivile Schifffahrt mit 20 Stingerraketen und 10 Schnellfeuerwaffen an Bord, so einfach in jeden internationalen Hafen einfahren dürfte.

    Anmerkung der Redaktion: Fähige Außenminister bzw. EU-Politiker würden da schon die entsprechenden Genehmigungen einholen.

  • 2 Friedemann // Mai 14, 2011 at 17:06

    So muss es laufen!

  • 3 Lotinak // Mai 14, 2011 at 18:13

    Seit mindestens 2008 sollen Pläne existieren, nach denen die schwarz-gelbe Gurkentruppe Soldaten auf Frachtern deutscher Reeder zum Schutz vor Piraten mitfahren lassen wollen. NICHTS bekommen diese Schwachmaten auf die Reihe! Bis heute nicht.

    OPD, Zeit wird’s!

  • 4 Radeberger // Mai 14, 2011 at 18:29

    Auch dafür gäbe es meine Stimme.

    Pro: X

  • 5 Internetspaziergänger // Mai 14, 2011 at 19:44

    Wenn der „westlichen Welt der Wille und die Intelligenz fehlt, in Somalia eine humanistische Regierung zu installieren“, dann möchte ich jetzt gern wissen, wie die OPD das anstellen würde.

    Anmerkung der Redaktion: Hilfreich wäre eine charakterliche und politische Ausbildung von somalischen Flüchtingen und Oppositionskräften. Denen müsste man zeigen, wie sie in ihrem Heimatland eine politische Struktur aufbauen könnten. Dazu eine Waffenausbildung und finanzielle Unterstützung aus den Industriestaaten. In Deutschland leben eine Menge Flüchtlinge und Asylbewerber aus Somalia. Aus denen könnte man ein schlagkräftiges „Revolutionsteam“ herausfiltern, schulen, ausbilden und am Tag X nach Somalia einschleusen. Wenn wir 400 oder 500 Kämpfer ausbilden, Frankreich, Italien und andere EU-Länder auch noch je 300 oder 400 dazu, wäre eine kampfstarke Truppe zusammen, die in Somalia für demokratische und gerechte Verhältnisse sorgen könnte.

  • 6 Imke // Mai 14, 2011 at 20:46

    @ OPD / Antwort auf die Frage vom „Internetspaziergänger“

    Pragmatisch, hilfreich, gut. Eine super Idee. Alle Schurkenstaaten könnte man auf diese Weise umkrempeln, falls die Feuertaufe gelingt.

  • 7 Ottmar3n // Mai 14, 2011 at 21:09

    Die Mutterschiffe der Piraten dürften groß genug sein, um sie über Satellit orten und vernichten zu können. Vielleicht von U-Booten? Darauf sollte sich die internationale Staatengemeinschaft konzentrieren. Sind die Mutterschiffe weg, können die Piratenschnellboote kaum noch operieren.

  • 8 Marcellus // Mai 14, 2011 at 22:14

    Zu gleichen Teilen, 1. die Piraten, die Schwarzfischerei und die Müllverklappung rigoros bekämpfen, 2. in Somalia für demokratische Verhältnisse sorgen. Die Idee mit dem „Revolutionsteam“ ist hervorragend, wenn auch nicht so einfach umzusetzen. Es ist der richtige Ansatz.

  • 9 Internetspaziergänger // Mai 15, 2011 at 08:37

    @ OPD, Habt Dank. Chapeau!

  • 10 Bernadette // Mai 15, 2011 at 09:54

    Was ist Frankreichs gewünschte, größere internationale Mobilisierung zur Ausrottung der Seepiraterie gegen die treffsicheren Reformideen der OPD? :-)

    Anmerkung der Redaktion: Nichts! Nur teurer Unfug. ;-)

  • 11 Rita // Mai 15, 2011 at 11:16

    Richtig, wenn den Piraten klar gemacht wird, dass sie auf erbitterte und schmerzhafte Gegenwehr stossen, wäre der ganze Spuk ziemlich schnell vorbei.

    Der Hinweis auf die Müllverklappung und illegale Fischerei zeigt einmal mehr, dass die OPD immer über den Tellerrand schaut. :-)

  • 12 krischan // Mai 15, 2011 at 13:26

    Tatsächlich gebietet es die schiere Größe des Einsatzraumes entlang der 3000 Kilometer langen Küste von Somalia, neue Wege zu gehen. OPD-Wege. Besseres habe ich noch nicht lesen können.

  • 13 Ducati // Mai 15, 2011 at 20:02

    Ein herrlicher Deal für alle Verbraucher, Schiffsversicherer und zahlreiche, pensionierte Soldaten. Für 50 T € Verteidigungs- bzw. Abschussprämie würden sich garantiert ne Menge Ex-Soldaten finden. Selbst bei 30 T € pro Nase.

    Daumen hoch!!!!

  • 14 D.I.Y. // Mai 15, 2011 at 22:34

    @ Lotinak
    Das sind die traurigen Fakten.

    OPD – Besser wird’s!

  • 15 Klarname // Mai 16, 2011 at 15:36

    @ Ducati / Ein „herrlicher Deal“ auch für die Rüstungsindustrie: bei ca. 400 deutschen Schiffen (und über 20.000 anderen), die den Golf von Aden jährlich passieren, lohnt es sich. 8.000 Stingerraketen und 400 Schnellfeuerwaffen müssten sich deutsche Reeder zulegen. Wie hoch ist da die Provision für die OPD? ;-)

  • 16 Lilly // Mai 16, 2011 at 17:08

    Dass die ATALANTA-Flotte die Piraten wirklich abschreckt darf bezweifelt werden. Das Entführungs- und Erpressungsgeschäft ist nämlich sehr lukrativ. Die Fäden werden nach Erkenntnissen einiger Nachrichtendienste nicht einmal in Somalia, sondern in Kenia oder London gezogen.

    @ Ducati
    Für 30 K würde mein Mann sofort mitfahren.

  • 17 IX:enius // Mai 16, 2011 at 19:15

    @ Lilly – Auch wenn Ihr Mann für 30 K „Verteidigungsprämie“ auf einem deutschen Schiff mitfahren würde, so ist noch lange nicht sicher, dass es in diesem Zeitraum einen Piratenangriff geben würde. ;-)

    Vermutlich würden die meisten mitfahrenden Ex-Soldaten mehrfach umsonst mitfahren. Aus diesem Grund hat sich die OPD-Führung vermutlich auch für die verlockende 50.000 €-Variante entschieden. Dumm sind die nicht!

    Anmerkung der Redaktion: Alle profitieren: die Reeder, die Verbraucher, die Waffenindustrie (+ ihre Angestellten und Zulieferer) und die mitreisenden EX-Soldaten (im Einsatzfall). So macht man Geschäfte! :-)

  • 18 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 19, 2011 at 19:49

    […] an Bord, um das Schiff erfolgreich gegen mögliche Piratenangriffe verteidigen zu können. Kapitel 88 würde zum Volksentscheid gestellt, durchgeplant und umgesetzt […]