Es wird immer wieder behauptet, dass man den Wählern nicht die reine Wahrheit sagen könnte, weil man dann kaum eine Chance hat, gewählt zu werden.
WAS FÜR EIN UNSINN …
Würde man den Wählern „reinen Wein“ einschenken und gleichzeitig einen logisch nachvollziehbaren – machbaren und gerechten – Weg aus dem Dilemma zeigen, dann bekäme diese Partei gewiss die Mehrheit der abgegebenen Wählerstimmen – so unsere Überzeugung.
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Jeder Häus’lebauer würde für eine überschaubare Zeit die widrigsten Bedingungen akzeptieren – in einem engen Wohnwagen (sogar in einem Hühnerstall) ohne Luxus und Komfort leben, wenn er denn „Licht am Horizont“ sehen würde; wenn der Hausbau voranschreitet und der Einzugstermin in Sicht wäre. Ist es so?
Das Problem unserer „Volksvertreter“ wäre wahrscheinlich weniger, dem Volk die Wahrheit zu sagen, sondern die entsprechenden Lösungswege für die Kardinalprobleme in unserer Gesellschaft zu kreieren. Talent und Tugenden …
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* In der abendländischen Tradition gibt es sieben Tugenden. Vier von ihnen (Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung) haben ihren Ursprung in der antiken Philosophie, die anderen drei (Glaube, Liebe und Hoffnung) im Christentum. Sie dienen dem Menschen als Maßregeln für sein Verhalten und symbolisieren theologische, philosophische und ethische Ansprüche an jeden einzelnen von uns. Die Handlungsanforderungen, die durch sie dargestellt werden, existieren noch heute zum größten Teil wie in der Antike bzw. im Mittelalter.
Zur Weisheit gehört das Wissen „über das Verhältnis der Dinge untereinander und zum Ganzen“. Im Alten Testament bezeichnet Weisheit unter anderem die praktische und theoretische Fähigkeit des Menschen, das Leben zu meistern. In der Regel wird Weisheit mit Alter verbunden. In dem Fall versteht man Weisheit als Summe von Lebenseinsichten und erworbener Reife.
Als Kerntugend ist die Weisheit an eine Persönlichkeit gebunden. Jemand ist weise, wenn er in verschiedenen Situationen sichere Urteile fällen, guten Rat geben und wirklichkeitsgerechte Entscheidungen treffen kann. Durch Erfahrungen und Reife hat ein weiser Mensch eine besondere „Lebensführungskompetenz“.
Die Ethik Platons fasst Gerechtigkeit als Grundlage menschlichen Zusammenlebens auf. Gerechtigkeit bezieht sich auf Beziehungen zwischen Menschen, in denen es um „Rechtsansprüche und damit korrelierende Pflichten“ geht.“ Solidarisches Handeln können wir von den anderen erbitten oder erhoffen, Gerechtigkeit dagegen voneinander verlangen.
Tapferkeit ist eine Grundhaltung. Diese äußert sich in der Bereitschaft, für höhere Werte Gefahren und Opfer auf sich zu nehmen. Sie beruht auf Klugheit und Gerechtigkeit. Aus der Klugheit und der Gerechtigkeit ergeben sich die hohen Werte. Man muss diese Werte erfahren haben und von ihnen überzeugt sein, um tapfer für sie einzustehen. Mut stellt das Gegenteil von Angst und Furcht dar. Die Tapferkeit hingegen ist ein Mut, der Angst kennt, aber überwindet. Feigheit und Tollkühnheit sind unter anderem das Gegenteil von Tapferkeit. Mut ist ein Gegenteil von Furcht, weil die Furcht der Angst nachgibt. Außerdem ist sie das Gegenteil von Tollkühnheit, weil sich ein tollkühner Mensch unklug für Ziele in Gefahr begibt, die den Einsatz nicht rechtfertigen.
Nach Platon bezeichnet Mäßigung die Mitte zwischen einem Zuviel und einem Zuwenig. In der Ethik wird unter Mäßigung zum Teil die Beherrschung, zum Teil die Unterdrückung von Affekten verstanden. Die Tugend der Mäßigung einzuüben, ist ein ständiger Prozess. „Die Fähigkeit zur Einschränkung und Selbstbeschränkung gilt sowohl für die persönliche Lebensführung, … als auch für den Umgang der Gesellschaft mit der sie umgebenden Natur.“
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Vergleicht man Wort (und Unwort) sowie Tat (und Tatenlosigkeit) unserer demokratisch gewählten Volksvertreter mit den allgemein geltenden und doch sehr verständlichen Grundtugenden, dann kommt man leicht in die Versuchung, viele Politiker verwünschen zu wollen.
Das wollen wir nicht …
3 Antworten bis jetzt ↓
1 Dora M. // Jun 14, 2011 at 20:04
Daumen hoch.
2 B. // Jun 18, 2011 at 20:06
Herzlichen Dank fuer Ihre Einsichten
3 R. S. // Jun 22, 2011 at 20:46
Tja, Sachverhalte können manchmal wirklich simpel sein! ;)