Im Kampf gegen Alkoholexzesse von Jugendlichen wollen einige Politiker verstärkt auf minderjährige Testkäufer setzen. Das finden wir pragmatisch und richtig. Es gehe darum, ein Signal zu setzen, dass die Gesellschaft dem sogenannten Koma-Saufen nicht tatenlos zusehen werde. Das sehen wir auch als Warnschuss an verantwortungslose Verkäufer, die harte Alkoholika an Minderjährige und Jugendliche abgeben. Solche Fehlverhalten sollten gleich mal 200 Euro Bußgeld kosten. Im Wiederholungsfall 500 Euro … Verbindliche „Spielregeln“ halten wir für sinnvoll und längst überfällig; sonst wird sich nichts ändern.
Natürlich gibt es auch wieder andere (realitätsfremde) Politiker, die solche Pläne scharf kritisieren, weil sie der Ansicht sind, dass für die Überwachung der Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen allein der Staat zuständig sei, und nicht jugendliche „Privatdetektive“. So äußerte sich z.B. Franz Maget, Chef der bayrischen Landes-SPD, zu diesem Thema.
Noch etwas: Die OPD würde das sogenannte „Flatrate-Trinken“ bei denen Besucher gegen Zahlung eines bestimmten Eintrittsgeldes so viel trinken können wie sie wollen, ruck zuck verbieten. Warum etablierte Parteien hierbei jahrelang untätig zusehen, ist uns nicht verständlich. Es gab schon Todesopfer …
Warum reagiert die Politik immer so spät?
Junge Menschen fangen immer früher mit dem Alkoholmissbrauch an. Laut Shell-Studie 2006 trinken sieben Prozent der 12- bis 14-Jährigen jede Woche Alkohol. Mehr als ein Drittel der 12- bis 17- Jährigen hat bereits einen Alkoholrausch erlebt und bei den 15- bis 17-Jährigen trinken bereits 31 Prozent regelmäßig.
Jugendliche die sich zum Spaß bis ins Koma trinken, bewegen sich gefährlich am Abgrund, denn sie unterschätzen die Konsequenzen. Neben einer drohenden Alkoholabhängigkeit können auch irreparable Schädigungen am Gehirn entstehen, da es erst im Alter von etwa 17 Jahren voll ausgereift ist. Hier muss der Gesetzgeber mehr hinsehen und entschlossener regulieren.
(B.S. / G.T.)