Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (38) will die Medien in ihrem Bundesland auf eine Sprachregelung beim Thema Integration verpflichten. Das löste einigen Wirbel aus. Eine „Mediencharta für Niedersachsen“ soll her.
Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan (38) will die Medien in ihrem Bundesland auf eine Sprachregelung beim Thema Integration verpflichten. Das löste einigen Wirbel aus. Eine „Mediencharta für Niedersachsen“ soll her.
Mit dem Papier sollen sich die Pressevertreter unter anderem verpflichten, über „Herausforderungen der Integration zu berichten“ und eine „kultursensible Sprache“ anzuwenden.
Kann sie haben, sagen wir, von der OPD. Brennende Themen gehören auf die Tagesordnung der Medien. Berichte über Bildungsverweigerer mit Migrationshintergrund, kriminelle Migranten, Ehrenmorde, Scheinehen, Sozialmissbrauch, Zwangsheirat und Beschneidungen würden wir gern öfter lesen, als alle halben Jahre, wenn das Fass mal wieder überläuft. Dafür sind die Themen viel zu wichtig. Wenn nur 16 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung einen Migrationshintergrund haben, warum haben dann deutlich mehr als 16 % der Niedersächsischen Strafgefangenen einen Migrationshintergrund? Rauf auf die Tagesordnung! Und die Lösungswege gleich dazu!
Aygül Özkan (CDU)
Und überhaupt, liebe Frau Özkans, warum finden wir auf dem Niedersächsischen Landesjustizportal keine Angaben, wieviel der durchschnittlich 6500 Niedersächsischen Strafgefangenen einen Migrationshintergrund haben? Warum werden solche wichtigen Daten nicht veröffentlicht? Wie sollen die Medien denn arbeiten, wenn die Politik das notwendige Zahlenmaterial zurückhält?
Warum können viele Migranten, die schon zig Jahre in Deutschland und von staatlichen Transferleistungen leben, keine fünf Sätze deutsch sprechen? Rauf auf die Tagesordnung! Und die Lösungswege gleich dazu! Wenn ein sehr hoher Prozentsatz der Niedersächsischen Strafgefangenen weder einen Schul- noch einen Berufsabschluss hat, warum lassen wir dann unsere Bildungssysteme so verlottern? Ein niedriger Bildungsstand ist häufig ein Faktor für die Entwicklung kriminellen Verhaltens. Rauf auf die Tagesordnung! Und die Lösungswege gleich dazu!
Mehr Berichterstattungen über Sachverhalte und Herausforderungen der Integration? Jawohl, Frau Özkans, sollen die Medien mal richtig Gas geben und die brennenden Themen um die nicht geringen Probleme mit einigen unserer ausländischen Mitbürger/innen auf den Frühstückstisch heben. Wir sind dafür!
+++ Wie wir soeben aus gut unterrichteten Kreisen erfahren haben, wird es die von Aygül Özkan vorgeschlagene Mediencharta nicht geben. Der neue niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat das umstrittene Papier kassiert. +++
Schade eigentlich …
(K.H./R.P.)
1 Antwort bis jetzt ↓
1 Pink // Nov 16, 2010 at 15:09
Hübsch daneben gelegen die Dame, obwohl ich ihr Grundanliegen gut verstehen kann.