Für uns ist sie eine Heldin, ein lebendes Vorbild, Birmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi. In ihrer ersten Rede nach sieben Jahren Hausarrest hat sie sich kämpferisch gezeigt und die Militärmachthaber zu Reformen aufgefordert. „Grundlage der demokratischen Freiheit ist die Meinungsfreiheit“, sagte die Friedensnobelpreisträgerin vor Tausenden Anhängern in der Hauptstadt Pyinmana.
Zugleich rief die 65-Jährige ihre Anhänger auf, die Hoffnung auf einen Wandel in dem vom Militär abgeschotteten Land nicht aufzugeben. Demokratie sei, wenn das Volk die Regierung kontrolliert. „Wir müssen dafür einstehen, was richtig ist“, sagte sie vor dem Hauptquartier ihrer Partei, der Nationalen Liga für Demokratie.
Suu Kyi kündigte auch ihre Rückkehr in die Politik des südostasiatischen Landes an. Sie werde mit „allen demokratischen Kräften“ zusammenarbeiten, sagte sie. „Ich möchte der Stimme des Volkes Gehör verschaffen, und dann entscheiden wir über das, was wir machen wollen.“ Sie wolle sich dafür einsetzen, die Lebensbedingungen in Birma zu verbessern. „Nichts kann erreicht werden, wenn die Menschen nicht einbezogen werden.“
„Suu Kyi wird uns auf den richtigen Weg bringen“, sagt eine Frau vor der Parteizentrale überzeugt. „Sie soll unser Land führen.“
Suu Kyi hat 15 Jahre in Isolation verbracht. Sie kämpft seit 1988 für Demokratie in ihrem Land. Dadurch wurde sie zu einer Symbolfigur der Opposition. Die Militärjunta wirft ihr Destabilisierung vor und hat den Hausarrest in den vergangenen Jahren immer wieder unter fadenscheinigen Gründen verlängert. Bis Samstag, da wurde er aufgehoben.
Suu Kyi kämpft für ihre Vision von einer besseren Gesellschaft. Wir verneigen uns vor dieser klugen und mutigen Frau.
(F.S./G.L./D.M.H.)
2 Antworten bis jetzt ↓
1 Stimme des Volkes // Nov 14, 2010 at 18:06
Und ich setze alle meine Hoffnungen in die OPD! Ihre klugen Reformideen sind einfach nicht zu toppen. Wäre es doch nur schon soweit!
2 Waldläufer // Nov 15, 2010 at 08:29
Ein wunderbarer Seitenhieb auf die Frauenquote. In einem männerdominierten Land führt eine zierliche Frau die Oppositionsbewegung an. Weil sie das Talent und die „Eier“ hat. Und ohne vorgeschriebene Frauenquote ;-)
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