Da hat Christian Wulff (CDU), der perfekte Zögling von „Mutti“, eine stehende Friede-Freude-Eierkuchen-Weihnachtsansprache gehalten, die seichter war, als jede Pfütze auf einem Stecknadelkopf. Keine Kritik am Versagen derer, die für so viele Missstände Verantwortung tragen, die unzählige Ehrenamtliche tagtäglich lindern und bekämpfen helfen dürfen. Nicht die Spur einer geistigen Selbstläuterung versagender Staatsarchitekten …
Natürlich lebt unsere Gesellschaft von denen, „die sehen, wo sie gebraucht werden, die nicht dreimal überlegen, ob sie sich einsetzen und Verantwortung übernehmen.“ Ehrenamtliches Engagement kann gar nicht oft genug gelobt werden. Wir unterstützen Wulffs Appell für freiwilliges Engagement ausdrücklich, aber wo war die Forderung nach mehr Anstand und Gerechtigkeit in unserem Land? Wie steht es um die Verteilungsgerechtigkeit? Wo war die Mahnung an jene, die ihre sechsstelligen Jahreseinkommen aus Steuern und Abgaben bestreiten, aber eine unzureichende Leistung abliefern?
Der Grüßaugust der Nation ist nicht mehr als der Frühstücksdirektor von schwarz-gelb.
(S.R./M.H./F.U.K.)
Update:
Am 17. Februar 2012 trat Christian Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurück. Er begründete seinen Schritt mit geschwundenem Vertrauen.
3 Antworten bis jetzt ↓
1 Brief & Siegel // Dez 27, 2010 at 12:07
Der blutleeren Rede Wulffs und Ihrem Kommentar ist kaum etwas hinzuzufügen. Danke.
2 Conrad // Dez 27, 2010 at 12:41
Schön aufgeschrieben. Trifft den Nagel auf den Kopf.
3 Surfer // Dez 27, 2010 at 16:49
Der „Frühstücksdirektor von schwarz-gelb“ :-)
Danke für diesen Lacher. Und volle Zustimmung zum gesamten Schreibwerk. Wulff kann es nicht! Ganz meine Meinung. Viele denken so.