… gäbe es ein nahezu einheitliches Bildungssystem mit einheitlichen Schulbüchern in allen 16 Bundesländern. Es kann doch nicht sein, dass das Abi aus verschiedenen Bundesländern nicht als gleichwertig angesehen wird. Da witzeln z. B. Münchner oder Augsburger über das Abi der Berliner oder Hamburger, weil es dort viel einfacher, viel anspruchsloser wäre. Ein Nord-Süd-Gefälle beim Abitur ist nicht akzeptabel …
Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder – egal ob sie in Potsdam, Leipzig, Nürnberg oder Regensburg zur Schule gehen – gleich gute Bildung bekommen. Soviel ist klar. Eine Niveauangleichung ans Mittelmaß darf allerdings auch nicht stattfinden. Vielmehr sollten sich bildungsschwächere Länder wie z. B. Hamburg oder Bremen an den Starken und Erfolgreichen wie z. B. Bayern und Baden- Württemberg orientieren müssen. Im Sport gibt es z. B. beim Fußball keine unterschiedlichen Regelungen in Abhängigkeit der jeweiligen Länder. Nur in der Bildung wird dieser Blödsinn praktiziert.
Laut Grundgesetz ist die Bildungspolitik Sache der Bundesländer. Dies hat dazu geführt, dass sich die Schulsysteme aber auch die schulischen Leistungen in Deutschland teilweise stark zwischen den Bundesländern unterscheiden. Demnach ist der Föderalismus in der Bildungspolitik als gescheitert anzusehen. Bildung gehört in Bundeshand, damit schwächeren Ländern „von oben“ eine stringente Qualitätssicherung verordnet werden könne. Zentrale Standards müssen her und ein Zentralabitur für ganz Deutschland, angelehnt an die Standards der bildungsstärksten Länder.
Ein weiterer Irrsinn des Bildungsföderalismus ist das verfassungsrechtlich verankerte „Kooperationsverbot“ zwischen Bund und Ländern in der Bildungspolitik. Die Vorschrift verbietet es dem Bund, unmittelbare Investitionen in den Schulausbau zu stecken. Wer lässt sich nur diese Schwachheiten immer einfallen? Solche Regelungen schränken die Bemühungen eines jeden Bundesbildungsministers von vornherein ein. Weg mit der Föderalismusreform!
Daneben müssen Kindertagesstädten (Kitas) für die frühkindliche Bildung genutzt werden; stärker qualifizierte Erzieher zum Einsatz kommen. Die Weiterbildung von Lehrern muss in den Fokus rücken, aber auch deutliche Verbesserungen der konkreten Lernbedingungen an den Schulen. Kein Problem für die OPD, wir würden jedes Jahr zusätzlich 10 Milliarden Euro in unsere Bildungseinrichtungen investieren.
Lehrermangel müsste eigentlich ein Fremdwort für jede gute Regierung sein, wenn sie denn planen könnte. Wir brauchen eine stärkere individuelle und begabungsgerechte Förderung, wenn Deutschland an der Spitze der Industriestaaten bleiben will. Bildung ist unser wichtigster Bodenschatz, Wachstumsindikator, Zukunfts- und Rentensicherer.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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5 Antworten bis jetzt ↓
1 Isidor // Mrz 13, 2011 at 13:47
Die Richtung stimmt.
Daumen hoch!
2 Familie Mustermann // Mrz 13, 2011 at 17:06
Zustimmung unsererseits. Der „Spaß“ geht erst richtig los, wenn man bspw. von Kassel nach Konstanz umzieht, mit schulpflichtigen Kindern. Grauenvoll dieser Bildungsföderalismus. Ein regelrechter Fortschrittskiller.
3 Simon // Mrz 13, 2011 at 23:50
Gutes Thema. Gute Denke. Setzen, 1
4 „Wenn ich König von Deutschland wär …“ (73) // Apr 19, 2011 at 20:22
[…] die Ausstattung, den Neubau und die Sanierung unserer Bildungseinrichtungen investieren. Ein nahezu einheitliches Bildungssystem mit einheitlichen Schulbüchern in allen 16 Bundesländern muss her. Studiengebühren an allen […]
5 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 19, 2011 at 16:35
[…] für ganz Deutschland, angelehnt an die Standards der bildungsstärksten Länder. Kapitel 58 würde durchgeplant und umgesetzt […]