… gäbe es kein bedingungsloses Grundeinkommen, kein Bürgergeld, nichts für lau, niemals! Nicht für gesunde, arbeitsfähige Menschen. Nicht, solange es selbst bei flüchtigem Hinschauen nur so vor unerledigter Arbeit schreit. Wirft man nur einen Blick auf unsere kaputte Infrastruktur, sanierungsbedürftige Schulen, Wege, Plätze, Straßen, Brücken und Bauten im ganzen Land an, bekommt man die Wut auf jene, die ein Grundeinkommen ohne jegliche Gegenleistung fordern. Wir haben einen Pflegenotstand in Deutschland, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird. Da fehlen uns die Leute. Derweil leisteten unsere 41 Millionen Arbeitnehmer/innen in 2010 etwa 2,5 Milliarden Überstunden. Diese und andere Probleme haben wir zu bewältigen, mit Landsleuten, die ihre Ärmel hochkrempeln und zupacken. Die Arbeit ruft! Dennoch wollen diverse Mitbürger/innen ein Grundeinkommen für lau, ohne jede Gegenleistung? Ich glaub’, mein Schwein pfeift!
Einige Parteien, Politiker und Verbände, sogar Spitzenunternehmer (Götz Werner), auch Thüringens Ex-Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU), streiten für ein bedingungsloses Grundeinkommen – das solidarische Bürgergeld.
Je nach Modell wird eine Zahlung in Höhe des Sozialhilfesatzes oder des Arbeitslosengeldes II bis hin zu einer Zahlung von 1.500 Euro pro Monat vorgeschlagen.
Man fragt sich: Was wissen die vom Leben? Wenn jeder Bürger ab 18 ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 600 € netto (zuzüglich 200 € Krankenkassen-Gutschein) – so das Althaus-Modell – bekäme, würden eine Menge Leute ihr Dasein ohne Arbeit genießen. Bei welchem Lebensstandart auch immer …
Mit uns würde es (in den nächsten Jahren) kein Bürgergeld geben. Wer Sozialleistungen in Anspruch nimmt oder die Infrastruktur nutzt, muss als Gegenleistung seinen möglichen Anteil (Arbeitskraft oder Steuern) in die Gesellschaft einbringen. Daran führt kein Weg vorbei, solange es genügend Arbeit gibt.
Wenn die „mühsame Beantragung von Sozialleistungen bei Behörden“ entfallen würde, dürfen sich die bundesweit betroffenen Mitarbeiter/innen dann auch über das Bürgergeld freuen, weil die ja dann keine Arbeit mehr hätten, entlassen würden? Oder wie fängt man hunderttausende Beamte und Arbeitnehmer/innen der entsprechenden Behörden und Einrichtungen kostengünstig und sozial gerecht auf? Eine wirklich „gründlich durchgerechnete Alternative“ – das Bürgergeld.
Verstehe, es geht ja auch um Selbstverwirklichung. Nichts dagegen. Gern doch! In der Wüste Gobi oder im australischen Busch. Das steht jedem frei. Nur, wenn Fleißige buckeln, das Gemeinwesen aufbauen, weiter entwickeln und unterhalten, können andere doch unmöglich ihren Müßiggang pflegen, Geld für Nichtstun bekommen. Ohne uns!
Wenn es „Bürgergeld statt Sozialleistungen“ gibt, aber auch keine Mitarbeiter/innen mehr, die von Fall zu Fall entscheiden müssten, weil z.B. eine Familie zwei Schwerbehinderte oder Kranke in ihrer Mitte umsorgen muss, wer kümmert sich dann um den höheren Geldbedarf der Hilfeempfänger? Sozialleistungen kann man doch nicht pauschal für alle Hilfeempfänger mit einem Bürgergeld abgleichen.
Unser Sozialstaat wird eines Tages am Missbrauch der sozialen Sicherungssysteme zerbrechen. Scheitern wird er auch, weil er dümmlich und ineffizient gemanagt wird. Zudem fehlt unserer politischen Klasse Talent, Mut und Charakter, um die perfekten Grundlagen für mehr Beschäftigung und Wachstum zu schaffen.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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7 Antworten bis jetzt ↓
1 grüner Daumen // Mrz 22, 2011 at 11:46
Darunter würde ich mein Kreuz immer setzen. Hier scheint mal eine Partei zu wissen, wie es läuft im alten Europa. Die Forderung nach einem BG ist einfach nur töricht und völlig neben der Spur.
2 Frau Schmidt // Mrz 22, 2011 at 12:59
Ein wunderbares Contra zum beknackten Bürgergeld!
3 jörg // Mrz 22, 2011 at 14:09
Schlage vor, ein BG für alle klarzumachen. Nehmt die 1500 €-Variante. Unbedingt! Dazu Grüne und Linke an die Macht (noch mehr Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten nach Deutschland einladen), und der Spass geht erst richtig los. :-)
P.S.: Schöne Grüße aus Canada!
4 Rellomak // Mrz 22, 2011 at 15:01
Sehr gut! Daumen hoch.
5 maoam // Mrz 22, 2011 at 23:02
Ein Bürgergeld für alle? Trotz der vielen Arbeit die noch wartet? Was würden ehemalige „Trümmerfrauen“ heute dazu sagen?
Fragen über Fragen.
6 Hans-Jürgen // Mrz 25, 2011 at 07:35
Ein BG ist unfug! Ich bin auch strikt dagegen.
7 „Es ist relativ einfach die Welt zu verändern. Es ist nur nicht ganz billig …“ // Jun 18, 2011 at 11:36
[…] bewältigen, mit Landsleuten, die ihre Ärmel hochkrempeln und zupacken. Die Arbeit ruft! Kapitel 63 wäre […]