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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (85)
… gäbe es in kürzester Zeit keine größeren Probleme mit illegalen Graffiti- Schmierereien an Hauswänden, Brücken und Bauten mehr. Ausgestorben wären sie. Zumindest dort, wo sie nicht hingehören.
Auf insgesamt 200 bis 250 Millionen Euro schätzt der Deutsche Städtetag die Schäden, die Sprayer und Schmierfinken (Tags) pro Jahr an öffentlichen Verkehrsmitteln, privaten und öffentlichen Gebäuden anrichten. Wer zahlt den Schaden? Wir alle, mit unseren Fahrpreisen, Steuern und Abgaben.
Nicht weg- sondern hinschauen heißt die Botschaft. Das Gemeinwesen muss stärker als bisher vor den jährlichen Millionenschäden durch Vandalismus und Zerstörung geschützt werden. Die Steuer- und Abgabenlast, die alle Bürger/innen zu tragen haben, ist hoch genug. Zu hoch. Wer den Steuerzahlern weitere Kosten aufbürdet, indem er fremdes Eigentum mutwillig beschädigt oder zerstört, muss mit aller Härte zur Rechenschaft gezogen werden, sowie für alle Kosten selbst aufkommen – auch für die Kosten seiner Ergreifung.
500 Euro Fangprämie für jeden Bürger, der sich in der Lage sieht, einen illegalen Sprayer, Tage-Schmierer, Scratcher oder Sachbeschädiger dingfest zu machen, und der Polizei zu übergeben. Bares Geld, aus einem Sonderfond für mehr Bürgerengagement bei der Kriminalitätsbekämpfung.
Drei Tage Warnschussarrest für jeden ertappten Ersttäter. Dreißig Tage für Mehrfachtäter. Ohne Pardon! Nix Geschwafel von „modernem Kunstverständnis“, „schwieriger Kindheit“ oder „dummer Jungenstreich“! Ob Schüler, Student, Angestellter oder Rentner – die wandern alle ein. Aber gewiss nicht in einen frisch renovierten, hochmodernen JVA-Trakt, sondern in eine spartanisch eingerichtete Arrestzelle der Polizei, mit Mobiliar aus dem Sperrmüll, abgelegter Hotelbettwäsche und ausgemustertem Geschirr. Nicht einen Cent müsste der Steuerzahler für die Ausstattung der bundesweiten Arrestzellen aufwenden.
Wiederholungstäter dürften einem Graffiti-Entfernungs-Unternehmen (36-Stunden-Woche) tatkräftig zur Hand gehen, und den Mist ihrer „Künstlerkollegen“ von Wänden, Bänken und Straßenbahnen schrubben.
Die ausgelobte Fangprämie kann nur ein Hilfsmittel sein, um deutlich mehr Schmierfinken und Vandalen – als heute – überführen zu können. Die Speerspitze für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit, von Flensburg bis zum Bodensee, würde eine bundesweite Bürgerwehr sein. Der endgültige Name steht noch nicht fest. Vielleicht Bürger-Engel oder Kiezläufer. Aber das ist bereits ein ganz anders Kapitel. Vielleicht eines der kommenden Woche.
Etwas zur Prävention:
Ein neues Schulfach mit dem Namen „Lebensschule“ würde Kindern und Jugendlichen frühzeitig die notwendigen Werte vermitteln, damit sie Solidarität, Liebe und Mitgefühl kennen lernen, fremdes Eigentum achten und die strukturellen Zusammenhänge, Chancen und Gefahren unseres Gemeinwesens besser verstehen.
Eine einheitliche Schulkleidung würde helfen, Kindern und Jugendlichen von der ersten Klasse an nahe zu bringen, dass sich ihre Persönlichkeit vor allem durch erlerntes und angewendetes Wissen formt und nicht durch äußerliche Statussymbole in Form von Markenartikeln.
Mehr Geld für die Sanierung und Ausstattung unserer Bildungseinrichtungen würde helfen, Kindern und Jugendlichen bessere Lebenschancen und Zukunftsperspektiven zu bieten.
Mehr Geld für Sport-, Musik, Kultur- und Kunstvereine. Von der ersten Schulklasse an, sollten Kinder spielerisch für irgendein Hobby begeistert werden. Jede Schulklasse sollte regelmäßig mit dem Klassenlehrer verschiedene Vereine besuchen (Fußball, Tennis, Handball, Segeln, Schach, Angeln, Malerei, Theater, Singen, Tanzen, Fechten etc.), um die Kinder frühzeitig für ein irgendein Hobby zu begeistern. Fängt ein Kind Feuer, wird es später gewiss nicht auf der Straße herumlungern und sich irgendwelchen Jugendbanden anschießen, die nur Blödsinn machen oder schwere Straftaten begehen.
Graffiti ist eine Kunst, wenn sich Könner damit beschäftigen. Die ersten Graffiti fanden sich im Alten Ägypten. Damit sind nicht die reich ausgestalteten Wandmalereien in den Tempeln und Grabstätten gemeint, sondern gemäß der Definition private, gekratzte Inschriften, die sich auf Tempeln, in Gräbern, auf Felsen und Statuen befinden. Seit 1977 sprüht Harald Naegeli, der ‚Sprayer von Zürich‘, seine Strichfiguren auf Wände in diversen Großstädten. Wegen seiner Graffiti in Zürich wurde er 1981 zu neun Monaten Haft und 206.000 Franken Strafe verurteilt. Diese Strafe musste er 1984 absitzen, nachdem er nach Deutschland geflohen und ein internationaler Haftbefehl gegen ihn ausgestellt worden war. Heute ist er ein anerkannter Künstler, dessen Werke von der Stadt Zürich als schützenswert erachtet werden.
Künstlerisch wertvolle Graffiti-Kunst braucht einen öffentlichen Raum. Den kann man leicht anbieten und schaffen. Zahlreicher als heute. In den Fluren und Treppenaufgängen der meisten Behörden und Ämter wäre ein Platz dafür. Themenbezogene Auftragsgraffiti, mit denen sich große Talente sogar noch etwas dazu verdienen könnten, wäre hilfreich, illegalen Sprayern eine Bühne und Anerkennung zu verschaffen. Unzählige Hauswände, Mauern, Brücken, öffentliche Toiletten, Stromhäuschen etc., könnten durchaus verschönert und lebendig werden, wenn die Malereien abgesprochen sind. Kunst braucht Raum!
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
(85 von 100)
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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (86)
… gäbe es vermutlich keine verdeckte Parteienfinanzierung mehr, weil jede Partei verpflichtet wäre, die dreifache Summe des ermittelten Schadens als Ordnungsgeld an die Staatskasse abzuführen.
Die Kostenpauschale für Mitarbeiter von Bundestagsabgeordneten hat sich nach Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Die Summe, die jedem Abgeordneten jährlich zur Verfügung steht, um Mitarbeiter im Bundestags- und im Wahlkreisbüro zu beschäftigen, stieg von rund 93.000 Euro im Jahr 2000 auf rund 179.000 Euro im Jahr 2010. Insgesamt bewilligten sich die Bundestagsabgeordneten im vergangenen Jahr 149,2 Mio. Euro für Mitarbeiter. 2011 stieg die Gesamtsumme auf 151,4 Mio. Euro. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der Abgeordnetenmitarbeiter von 3.745 (2000) auf 6.067 (2010) deutlich erhöht. Im Durchschnitt beschäftigte jeder Bundestagsabgeordnete im Jahr 2010 rund zehn Mitarbeiter. Die Hälfte der Mitarbeiter ist nach Angaben der Bundestagsverwaltung in Berlin eingesetzt, die andere Hälfte im Wahlkreis.
Der ehemalige Landesrechnungshofpräsident von Sachsen-Anhalt, Ralf Seibicke, erklärte in einem Interview mit dem Politikmagazin, er sehe Hinweise darauf, dass insbesondere in Wahlkreisbüros die vorgeschriebene strikte Trennung zwischen der Arbeit für Partei und Mandat nicht immer beachtet werde. In solchen Fällen bestehe der Verdacht auf verdeckte Parteienfinanzierung. Seibicke, der zugleich Vorsitzender der Konferenz der Präsidenten der Rechnungshöfe des Bundes und der Länder ist, sagte wörtlich: „Wir haben zu zwei Stichtagen geprüft und festgestellt, dass die Grenze offensichtlich nicht überall und immer eingehalten wird und haben insofern auch den Handlungsbedarf aufgezeigt.“
Der Landesrechnungshof von Sachsen-Anhalt hat im Jahr 2010 die Praxis der Abgeordneten-Mitarbeiter geprüft und nun beanstandet. Dies geht aus der bislang unveröffentlichten Prüfungsmitteilung vom 23. März 2011 hervor, die REPORT MAINZ exklusiv vorliegt. Seibicke sagte weiter, es handle sich hier sicher nicht um ein spezifisches Problem von Sachsen-Anhalt. Alle anderen Rechnungshöfe haben die Summen für Abgeordnetenmitarbeiter aber seit mehr als zehn Jahren nicht geprüft (bis auf Berlin im Jahr 2007) oder verweigern eine Auskunft.
Das Politikmagazin hat in einer repräsentativen Stichprobe 100 von insgesamt 622 Bundestagsabgeordneten überprüft. Ergebnis: 54% der untersuchten Bundestagsabgeordneten beschäftigen Mitarbeiter in den Wahlkreisbüros, die auch herausgehobene und zeitintensive Funktionen in der Partei vor Ort ausüben, wie etwa Kreisgeschäftsführer oder Fraktionsvorsitzende. REPORT MAINZ zeigte in seiner Sendung am 09. Mai 2011 Aufnahmen mit versteckter Kamera aus Wahlkreisbüros von Bundestagsabgeordneten in Hessen und Nordrhein-Westfalen. Der Verwaltungswissenschaftler Prof. Hans Herbert von Arnim bewertet diese Recherchen im Interview als starke Hinweise auf verdeckte Parteienfinanzierung: „Schaut man sich die Beispiele an, so drängt sich förmlich der Eindruck auf, dass hier auf Staatskosten Parteifunktionen ausgeübt werden, und das ist illegal.“
So läuft das also: Damit die Altparteien recht lange an den Schalthebeln der Macht und auf ihren Versorgungsposten verbleiben können, bedienen sie sich illegaler und rechtswidriger Finanzierungswege, auf Kosten des Gemeinwesens. Die meisten kleineren Parteien können sich nicht einmal einen festen Mitarbeiter leisten, während einige Kreisgeschäftsführer oder Fraktionsvorsitzende der etablierten Parteien gleich 10 oder 14 Mitarbeiter für sich arbeiten lassen; nicht selten rechtswidrig. Fairer politischer Wettstreit sieht anders aus. So betrügt man kleinere Parteien um ihre Aufstiegschancen und das Gemeinwesen um viel Steuergeld.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
(86 von 100)
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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (87)
… würde hier definitiv der sogenannte „Warnschussarrest“ eingeführt werden. Davon kann ausgegangen werden. Soll doch die Bevölkerung entscheiden, wie wir mit Vandalen und Kleinkriminellen umzugehen haben. Wer nicht spurt, grundlos andere Menschen verprügelt, die Umwelt verdreckt, fremdes Eigentum zerstört oder Autos aufbricht, um sich zu bereichern, würde schnurstracks einwandern. Manche nur für einen Tag, Schläger, Taschendiebe, Sachbeschädiger und Graffiti-Schmierer für drei oder sieben Tage. Die Gründe wären vielfältig.
Einfach mal die Klappe halten, liebe Kuschelpädagogen. Spricht sich eine Mehrheit der Bevölkerung für den „Warnschussarrest“ aus, wird diese Erziehungsmaßnahme auch eingeführt und angewendet. Nach zwei Jahren Testphase sehen wir ja, ob es was gebracht hat.
Bestimmte Zeitgenossen, bei denen sich eine kriminelle Karriere, Verrohung und Rücksichtslosigkeit abzeichnet, brauchen manchmal einen Schuss vor den Bug, um ihre Denkrichtung zu ändern. Drei oder sieben Tage Arrest, ohne Arbeit, Freunde, Hobby, Disco oder Badesee, das könnte durchaus Erleuchtung verschaffen.
Einige Kritiker meinen, dass der Warnschussarrest als schnelle Krisenintervention kaum geeignet sei, da seit der Tat schon viel Zeit vergangen ist, die Rechtskraft abzuwarten bleibt und die Ladung zum Arrestantritt oft erst viele Wochen später erfolgen könnte; da können wir beruhigen: die Rechtskraft würde einfach auf den diensthabenden Revierleiter des entsprechenden Polizeireviers übertragen werden. Wer 16 Uhr beim Taschendiebstahl oder Autoaufbruch erwischt wurde, sitzt keine zwei Stunden später in seiner Zelle. Lässt sich alles regeln, wenn man will.
Rudolph Giuliani hat in acht Jahren seiner Amtszeit als Bürgermeister von New York die Kriminalitätsrate um 57 % gesenkt, indem er z. B. aufgegriffene Kriminelle in einem Schnellverfahren verurteilt und aus dem Verkehr gezogen hat. So läuft der Hase.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.
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So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (88)
… hätte jeder Übersee-Kapitän, der mit seinem Tanker, Fischtrawler, Fracht-, Handels- oder Urlaubsschiff durch das Seegebiet vor Somalia und den Golf von Aden fahren müsste, zehn Schnellfeuerwaffen, zwanzig Stinger- Raketen und fünf pensionierte, ehemalige Soldaten (oder Polizisten) mit an Bord, um das Schiff erfolgreich gegen mögliche Piratenangriffe verteidigen zu können.
Kommt es zu einem Piratenangriff, ruft der Kapitän seine fünf mitreisenden, ehem. Soldaten auf die Brücke, um die sicher verwahrten Schnellfeuerwaffen und Stinger-Raketen aus dem Versteck zu holen und zu verteilen. Dann wird drauf gehalten, auf die bewaffneten Piraten. Schiffe versenken, Koordinaten an die NATO gefunkt, weiter fahren. Fertig.
Warum pensionierte Soldaten? Weil es für alle Beteiligten, auch für uns, die Verbraucher und Steuerzahler, die kostengünstigste Lösung wäre. Die ehem. Soldaten fahren ohne Sold und Lohn, bekommen freie Kost und Unterkunft auf den Schiffen. Die können ein Buch lesen, oder zwei, im Internet surfen, Angeln, Sport treiben oder sich sonnen. Nur im Ernstfall, wenn Piratenangriffe erfolgreich abgewehrt wurden, müsste der Schiffseigner oder seine Versicherung 50.000 Euro pro mitreisenden ehem. Soldaten bezahlen. Das wären 250.000 Euro im Fall der Fälle. Ein Schnäppchen, wenn man an die bereits gezahlten Lösgelder in Millionenhöhe denkt, oder an die Versicherungssummen für eine einzige Passage durch den Golf von Aden. Die Reeder müssen teilweise zwischen 25.000 und 50.000 US-Dollar pro Passage für die Deckung von Kidnapping- und Lösegeldforderungen hinblättern.
Derzeit beteiligt sich die Bundeswehr mit 330 Soldaten und einer Fregatte an der EU-Mission “Atalanta”. Hauptaufgabe des nahezu nutzlosen Atalanta-Einsatzes ist die Absicherung der Seewege vor der somalischen Küste, wo Piraten bereits zahlreiche Schiffe gekapert, etliche Geiseln genommen und Millionensummen an Lösegeld erpresst haben.
Die aktuellen Zahlen zu Piraterie und bewaffnetem Raub auf See sind die höchsten, die je in einem ersten Quartal registriert wurden. Mit weltweit 142 Überfällen steigt die Seepiraterie in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 auf ein historisches Rekordhoch. Die Gewalt und die Techniken, die die Piraten vor der somalischen Küste einsetzen, nehmen dramatisch zu. Wäre es da nicht längst an der Zeit, effektivere Lösungswege in Erwägung zu ziehen?
Was muss denn noch passieren, damit Reedereien ihre lachhaften Wasserkanonen gegen echte Waffen austauschen dürfen, um schwer bewaffnete Piratenboote angreifen und versenken zu dürfen?
Wie viele Menschen würden sterben, wenn Piraten Schiffe mit lebenswichtigen Hilfsgütern des Uno-Ernährungsprogramms WFP daran hindern, ihre Zielhäfen zu erreichen?
Wie viele Menschen würden sterben, wenn Piraten mit ihren erpressten Millionen Bürgerkriege, blutige Stammesfehden oder Terroranschläge in den Industriestaaten finanzieren?
Welche Umweltkatastrophen könnten ausgelöst werden, wenn Piraten Chemiefrachter einfach versenken, weil sie nichts zu verlieren haben?
Es gibt leider keine andere Alternative, als bewaffnete Piraten mit aller Härte und Konsequenz zu bekämpfen. Höchstens noch die, in Somalia eine humanistische Regierung zu installieren, die sich aufrichtig um das Volk kümmert. Eine faire Wirtschaftspolitik wäre ebenso hilfreich. Das bringt die internationale Staatengemeinschaft aber nicht.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (89)
… müssten Prostituierte (Escortladys, Hobbyhuren, Callboys, Transvestiten, erotische Massagestudios usw.) mit einem Bußgeld von mindestens 1.000 Euro rechnen, wenn sie mit uralten bzw. nicht aktuellen Bildern im Internet oder sonst wo für sich werben würden, oder mit falschen Altersangaben auf Kundenfang gingen.
Nun ja, liebe Freunde der Volksmusik, wie Sie sehen, sind wir uns für kein noch so heißes Eisen zu schade. *Hust* Man erzählt sich, dass im ältesten Gewerbe der Welt nicht weniger betrogen, getrickst und abgezockt wird als z.B. im Baugeschäft, der Gastronomie oder in der Politik. So haben wir die Herausforderung gern angenommen, um der Sache dienlichen Lösungswege zu kreieren.
Prostitution ist ein Gewerbe wie jedes andere, darum haben auch dort klare Regeln zu herrschen, auf deren Einhaltung die werte Kundschaft vertrauen kann.
Mehrere Dinge sind uns bei den Recherchen aufgefallen:
1. Einige Damen gehen rotzfrech mit fünf oder zehn Jahre alten Fotos auf Kundenfang, obwohl sich ihr Erscheinungsbild mit den Jahren deutlich verändert hat. Nicht nur ihr Gewicht … Ein Freier: „Die Bilder sahen nett aus und das Gesicht war auch sehr angenehm anzusehen (zumindest konnte ich hier eine junge Frau erkennen). Also, hingefahren und geklingelt. Es öffnete eine alte Frau, ich dachte erst die Hausdame oder die Reinigungskraft. Leider stellte sie sich als Daria vor. Ich machte erstmal noch einen Schritt in die Wohnung und hoffte insgeheim: da muss doch noch jemand arbeiten? Leider nicht! Ich sagte ihr, dass die Fotos eine junge Frau darstellen und sie meinte freundlich in ihrem osteuropäischen Akzent: ich habe schlecht geschaut. Also habe ich auf dem Absatz wieder kehrt gemacht.“ … Es geht auch anders. Ein Freier: „Dann kam Kathy – sie sah genauso aus wie auf den Bildern * jung * hübsch * schlank = einfach nett.“ … So muss es laufen. Ein Freier: „Als sie mir öffnete war ich erstmal überrascht, wie groß sie tatsächlich ist. 1,80 m misst sie locker. Sie sieht wirklich so aus wie auf den Bildern. Freundlich lächelnd begrüßte sie mich und in der Wohnung fragte ich sie nach den Preisen.“ …
2. Nicht wenige Fotos sind mit Bildbearbeitungsprogrammen (Photoshop) geschönt und dadurch von der Wirklichkeit weit entfernt. Ein Freier: „Die Dame hat keine, aber auch absolut keine Ähnlichkeit mit dem, was die Bilder erwarten lassen.“ … Für unser Verständnis dürfte eine Bildbearbeitung im horizontalen Gewerbe ausschließlich zur Genitalabdeckung oder Gesichtsverfremdung vorgenommen werden. Punkt!
3. An Dreistigkeit kaum noch zu überbieten ist die Verwendung von Bildern völlig anderer Frauen. Ein Freier: „Das hat mit Photoshop nicht viel zu tun, das müssen Fotos Ihrer Tochter sein. Ich habe den Eindruck, dass derartige dreiste, man muss schon sagen, Betrügereien, immer mehr um sich greifen. Man bemüht sich nicht mal mehr mit einem Bildbearbeitungsprogramm, sondern nimmt ungeniert eine völlig andere Person. Habe das leider selbst schon mehrmals erleben müssen.“ …
4. Die in den Anzeigen angegebenen Altersangaben entsprechen oft nicht der Realität. Ein Freier: „Sicher dürften die 22 Jahre kaum stimmen, eher so Ende 20/Anfang 30.“ … Ein anderer Freier: „Die Fotos sind eine bodenlose Frechheit. In real ist sie gefühlte 20 Jahre älter anzufassen und anzusehen.“ …
5. Vereinbarte Service-Dienstleistungen werden oft nicht eingehalten. Ein Freier: „Ich hab XX Euro bezahlt für 1/2 Stunde mit ZK und GV. Vorher alles telefonisch vereinbart. Am Telefon war sie sehr freundlich, auch als ich bei ihr war. Nur hatte ich bei ihr das Gefühl, das sie irgendwie nicht bei der Sache war. ZK gab’s gar nicht, was mir gleich die Stimmung versaut hat.“ … Was telefonisch oder an der Tür vereinbart wird, muss eingehalten werden. Punkt!
6. Die gebuchte (und bezahlte) Zeit wird gern unterschritten. Wer für 30 Minuten gezahlt hat, kann doch nicht schon nach 15 oder 20 Minuten „rausgeworfen“ werden. Was sich da manchmal für Sachen abspielen. Unfassbar … Einigen wir uns darauf: Die Zeit läuft vom Betreten bis zum Verlassen des Zimmers. Punkt!
Unsere Reformideen: Wer mit Bildern auf Kundenfang geht, die älter als ein Jahr sind, oder mit Photoshop (außer zur Gesichtsverfremdung und Genitalabdeckung) manipuliert wurden, bereichert die Staatskasse um 1.000 Euro Bußgeld! Wer mit Bildern einer völlig anderen Frau für seine Dienstleistung wirbt, oder seine Altersangabe um mehr als anderthalb Jahre falsch angibt, zahlt 1.000 Euro Bußgeld an die Staatskasse. Wer seine, mit dem Freier an der Tür oder telefonisch abgesprochenen Service-Dienstleistungen oder die vereinbarte Zeit nicht korrekt einhält, würde 1.000 Euro Bußgeld riskieren. Punk!
Seit jeher gehört die gewerbliche Prostitution zu unserer Gesellschaft, Millionen Freier aller sozialen Schichten, vom einfachen Arbeiter bis zum Staatsanwalt gehen regelmäßig zu Huren, aber keine Partei scheint sich die Finger daran schmutzig machen zu wollen, damit es in diesem Gewerbe seriöser zugeht. Schon im Altertum, so zum Beispiel in Babylon und bei den Phöniziern in Tyros, existierte vor mehr als 3000 Jahren die so genannte Tempelprostitution. In Deutschland gehen etwa 400.000 Prostituierte, davon etwa 28.000 Männer und 12.000 Transvestiten ihrem Geschäft nach. Mit dem Prostitutionsgesetz vom 20. Dezember 2001 wurde die Prostitution in Deutschland gesetzlich geregelt. Ob sie nun nicht mehr sittenwidrig ist, wird kontrovers diskutiert. Diese Frage kann aber letztlich hinten anstehen, weil der Entgeltanspruch der Prostituierten kraft Gesetzes wirksam entsteht. Mit Prostitution werden in Deutschland geschätzte 14 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr gemacht. Nicht immer auf ehrliche Weise. Damit es im Rotlichtmilieu fairer und ehrlicher zugeht, würde die OPD sich irgendwann intensiver damit auseinandersetzen. Es darf keine rechtlichen Grauzonen geben, die Freier oder Prostituierte benachteiligen.
Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.
Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!
So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.
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