„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (90)

… gäbe es keine „Elefantenrennen“ auf Autobahnen mehr. Die wären ausgestorben, wie der Galápagos-Riffbarsch, weil jeder LKW-Fahrer (aber auch jeder andere Verkehrsteilnehmer) die 300 Euro Bußgeld sparen würde. Wer seinen Überholvorgang nicht innerhalb von 30 Sekunden abgeschlossen hat, andere Verkehrsteilnehmer behindert, wäre gesetzlich verpflichtet, den Überholvorgang sofort abzubrechen und sich mit seinem Fahrzeug wieder rechts einzuordnen. 300 Euro Bußgeld für jeden der diese Regel bricht + zwei Punkte in Flensburg.

„Elefantenrennen“: In der Straßenverkehrsordnung (StVO) wird dieser Vorgang als „Überholen mit zu geringer Differenzgeschwindigkeit“ bezeichnet und wird derzeit mit lächerlichen 80 Euro Bußgeld sowie einem Punkt im Flensburger Verkehrszentralregister geahndet. Abschreckende Strafen sehen anders aus.

Jeder vierte LKW-Unfall in Deutschland ereignet sich beim Überholen, bei jedem dritten LKW-Unfall gibt es Schwerverletzte und Tote. Wer überholen will, muss mindestens 20 km/h schneller sein als der Vordermann. Diesen Tempounterschied erreichen LKWs oftmals nicht, trotzdem setzen viele LKW-Fahrer zum Überholen an, weil es nicht genügend kontrolliert wird. Das würden wir gern ändern!

Diese „Elefanten-Rennen“ sind eine Gefahr und Zumutung für jeden Motorrad- und PKW-Fahrer und stehen in keinem Verhältnis zur möglichen Zeitersparnis.

Noch etwas wäre neu: Es gäbe ein generelles Überholverbot für alle LKWs über 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht, auf allen Autobahnen und Bundesstraßen, ab einer Geschwindigkeit von 90 km/h (Busse, Wohnwagen und Gespanne 100 km/h). Wer seinen Vordermann, der bereits mit 90 km/h oder schneller unterwegs ist, mit seinem LKW überholt, hätte 300 Euro Bußgeld zu zahlen, falls er dabei erwischt würde.

SICHERHEIT GEHT VOR ZEITERSPARNIS!

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.

Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (91)

… hätte das Bergwaldprojekt von Greenpeace nicht nur 30 ehrenamtliche Mitglieder, sondern 3000 – mindestens. Und Baumspenden würden angeliefert werden, dass die Schwarte kracht. Nehmen Sie uns beim Wort!

Wie man in den Wald hineinruft, so schreit es auch heraus. Damit die Stimme des Waldes nicht verstummt, hat sich das von Greenpeace gegründete Bergwaldprojekt des Schutzes, der Erhaltung und der Pflege der grünen Schönheit angenommen.

Das Bergwaldprojekt organisiert seit 1987 freiwillige ökologische Arbeitseinsätze im und für den Wald. Ins Leben gerufen wurde es von Wolfgang Lohbeck, Greenpeace Deutschland, und dem Schweizer Förster Renato Ruf. Aus ihrer gemeinsamen Arbeit entwickelte sich ein europaweites Netzwerk aus Waldschützern. Die enge Zusammenarbeit mit Nachbarländern wie Österreich und Schweiz ist unumgänglich, da gerade die Bergwälder besonders bedroht und pflegebedürftig sind.

Hohe Schadstoffmengen aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft machen den Wäldern weltweit zu schaffen. Im europäischen Raum haben es Eichen, Buchen und Fichten besonders schwer. Übersäuerte Böden, hohe Wildbestände und Monokulturen gefährden die Entwicklung der Pflanzen und führen zum Waldsterben. Dazu kommt, dass es immer wärmer wird und die einheimischen Pflanzen dieser klimatischen Veränderung nicht gewachsen sind.

Um dagegen vorzugehen, nimmt das BWP (Bergwaldprojekt) jedes Jahr zwischen Februar und Dezember selbst Schaufel und Spaten in die Hand. Wenn der Verein zu einem Arbeitseinsatz ausrückt, geht es darum, neue Bäume zu pflanzen, Erosionsverbauungen vorzunehmen und bereits bestehende Pflanzen und Biotope zu pflegen. Bäche und Moore werden renaturiert und damit wieder zu funktionsfähigen Biotopen gemacht.

Typische Einsatzorte sind Schutzwälder und -gebiete wie zum Beispiel Nationalparks, aber auch naturnahe Wälder und Biotope. Vom nördlichen Amrum bis hin zum Ettal ganz im Süden Deutschlands orten die Waldschützer Problemzonen und arbeiten daran, sie zu beheben.

Der Einsatz hat sich gelohnt. Über eine Million standortheimische Bäume wurden in den letzten 30 Jahren gepflanzt, mehrere Tausend Hektar Wald naturnah gepflegt und viele hundert Kilometer Steige mit Handarbeit gebaut. Biotope und Moore sind entstanden, die nun wieder seltenen Tierarten eine Heimat bieten. Ohne die Hilfe der Freiwilligen wäre das nicht zu schaffen gewesen.

Im deutschen Bergwaldprojekt gehören 25 ehrenamtliche Mitglieder zum festen Bestand. Neben ihnen schließt sich eine große Zahl Freiwilliger der Mission Waldrettung an. Jährlich beteiligen sich bis zu tausend Menschen an den Aktionen, die an 25 verschiedenen Standorten in Deutschland und vielen weiteren in Europa stattfinden.

Doch vieles muss noch geschehen, um das immer noch fortschreitende Waldsterben aufzuhalten. Jedes Jahr gehen weltweit 13 Millionen Hektar Wald verloren – so viel wie 36 Fußballfelder pro Minute. Dazu kommt, dass weniger als die Hälfte der verbliebenen Wälder noch intakt ist. Der stetig wachsende Nahrungsbedarf der Menschen fordert seinen Tribut. Wälder werden zerschnitten oder abgeholzt. Die Urwaldzerstörung durch die Palmölindustrie ist eine der größten Tragödien der heutigen Zeit. Riesige Flächen des kostbaren Regenwalds in Indonesien weichen jährlich den Ölpalmen-Monokulturen. Damit werden Unmengen CO2 freigesetzt und viele dort heimische Tiere, wie der Orang-Utan, erbarmungslos getötet.

Im europäischen Raum helfen Vereine wie das Bergwaldprojekt, die Umwelt wieder lebensfreundlicher zu machen und die Entfremdung zur Natur aufzuhalten. Mit Veranstaltungen des BWPs wie der Waldschule lernen Kinder, den Wald zu lieben und zu fühlen, dass er auch sie etwas angeht. Aber auch alle anderen Altersgruppen können beim BWP ihren Beitrag leisten. Im Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter bietet die Organisation die Möglichkeit, bei den Arbeitseinsätzen mitzumachen. Damit kann jeder, der sich rechtzeitig anmeldet, dafür sorgen, dass der Wald wieder etwas zu lachen hat.

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.

Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (92)

 

… hätte das Handwerk wieder überall goldenen Boden, der Ehrliche wäre nicht mehr der Dumme, und Helfer würden nie mehr zu Opfern werden. Arm trotz Arbeit wäre eine Mär. Die Anständigen hätten das Sagen – die Klugen und Weisen, die Vorausschauenden; Staatsbürger mit Verantwortungsgefühl und ausgeprägtem Gerechtigkeitsempfinden …

„Vom Himmel regnen“ würden die Milliarden, weil sie den Blendern und Dilettanten, den Dummdreisten und Kriminellen abgenommen- und unter den Anständigen verteilt wären. Talente würden Karriere machen, ungeschliffene Diamanten ihren Meister finden, Tüchtige wie Unkraut aus dem Boden schießen. Ehrbare Kaufmanns- und Handwerkstugenden, wohin man blickte …

Tief durchatmen könnten die Menschen, weil ihnen Last und Sorgen von den Schultern genommen würde, von Staatsarchitekten die man bis dato nur aus Erzählungen oder Filmen kannte. Die Nachbarschaftshilfe würde überall neu aufflammen – einer wäre für den anderen da. Einsames Sterben wäre wie Habgier, Völlerei, Missgunst und Neid aus dem Alltagsleben getilgt. Jeder würde sich mit dem anderen über seine neuen Anschaffungen freuen und gemeinsame Feste feiern. Erfüllte, glückliche Gesichter und aufrecht gehende Menschen, überall.

Eine Legion der Anständigen würde über die Geschicke und die Zukunft unseres Landes wachen, so, wie eine jede Löwin furchtlos über ihre Jungen wacht.

Ausufernde Gewaltkriminalität, menschliche Verrohungen und massive Betrügereien wären der Bevölkerung nur noch aus Regierungszeiten der Altparteien in Erinnerung. Gerechtigkeit wäre kein verlogenes Politikergeschwätz sondern Staatsräson. Die halbe Welt würde in unsere Fußstapfen treten, uns nacheifern, weil es dazu keine Alternative gäbe.

„Einer für alle, alle für einen.“ …

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (93)

… gäbe es hier nur einen der Drogen verkauft, und das wäre der Staat, weil die bisherige Drogenpolitik als gescheitert anzusehen ist. Warum alle deutschen Regierungen jedes Jahr tonnenweise beschlagnahmtes Kokain und Heroin vernichten, anstatt „die Ware“ nach chemischer Untersuchung, Reinheitskontrolle und Medizinalisierung über Ärzte, Psychologen und Sozialpädagogen, kontrolliert an den schwersüchtigen Mann (und die Frau) zu bringen, das ist – auch als Kaufmann – nicht zu begreifen. Ein Hinweis: In diesem Kapitel wird ausschließlich der Umgang mit „harten Drogen“ behandelt, da wir bereits an dieser Stelle das Thema um „weiche Drogen“ aufgearbeitet haben.

Die freie Welt liefert sich seit jeher ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Drogenmafia und ihren Dealern, anstatt „den Laden“ selbst zu übernehmen und dadurch Kontrolle über den Markt, Suchtkranke und Beschaffungskriminalität zu erlangen.

Der Internationale Drogenhandel wird dem Bereich der Organisierten Kriminalität zugeordnet. Der Umsatz von illegal verkauften Drogen wird jährlich auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar geschätzt. Vergleichbar erzielt, nach den Angaben der Drug Enforcement Administration (DEA), nur das weltweite Erdölgeschäft den gleichen Umsatz. Laut Aussagen des Bundesnachrichtendienstes (BND) ist der internationale Drogenhandel das bedeutendste Deliktfeld der Organisierten Kriminalität in dem mehr als die Hälfte aller weltweiten Umsätze der Organisierten Kriminalität getätigt werden. Die Drogenwege laufen über internationale Händler, nationale Händler, Zwischenhändler an den Konsumenten bzw. Abhängigen.

Es gibt Schätzungen, nach denen in Deutschland jedes Jahr etwa 20 Tonnen Kokain verbraucht werden. Allein in Berlin soll es 30.000 regelmäßige Kokainkonsumenten geben. Der Marktpreis für ein Gramm Kokain schwankt je nach Region zwischen 40 und 90 Euro. Gehen wir mal von 50 Euro Straßenverkaufspreis pro Gramm Koks aus, stehen hinter den jährlich verbrauchten 20 Tonnen Kokain eine Milliarde Euro Umsatz, den Kriminelle unter sich aufteilen. Verkauft der Staat die beschlagnahmten Drogen zu etwa einem Drittel des üblichen Preises an Suchtkranke, sagen wir: für 20 Euro pro Gramm Kokain, ließe sich mit den Einnahmen in jeder größeren Stadt kostendeckend eine staatliche Abgabestelle einrichten. Nach dem gleichen System würden wir suchtkranke Menschen mit Heroin, Cannabis, Marihuana, Crack, Crystal, LSD usw. versorgen.

Noch etwas wäre denkbar, damit die hohe Beschaffungskriminalität nahezu komplett versiegt: Eine kostenlose Abgabe aller Drogen an Schwersüchtige. Das hinge allerdings von der Haushaltslage ab. Funktioniert unsere Arbeitsmarktreform, das „400-Euro-Gesetz“ und der „Gral der Staatssanierung“ flusenfrei, wäre eine kostenlose Abgabe u.U. möglich und denkbar.

Die Vorteile im Überblick:

1. Mit den staatlichen Einnahmen aus dem kontrollierten Verkauf von sauberen Drogen würden wir evtl. die gesamten Kosten für notwendige Entzugs-, Therapie- und Nachsorgeangebote bewältigen können. Dadurch würde der Steuerzahler entlastet werden. Mehr Geld für soziale Projekte würde frei werden.

2. Einige Dealer strecken und verunreinigen harte Drogen mit teils lebensgefährlichen Stoffen, wie z. B. mit Levamisol, Lidocain, Tetracain oder dem Nervengift Strychnin, um mehr Profit zu machen. Die Folge: lebensgefährliche Erkrankungen und Todesfälle. Bei einer staatlich kontrollierten Drogen-Abgabe wäre eine klinisch getestete, gleichbleibende Qualität „der Ware“ gewährleistet. Dadurch: Weniger Infektionen, Erkrankungen (z. B. Hepatitis C) und Todesfälle, auch deshalb, weil jeder Suchtkranke täglich saubere Spritzen und Desinfektionsmittel erhält. Damit könnte auch die Ausbreitung von AIDS etwas eingedämmt werden.

3. Die kontrollierte Abgabe „harter Drogen“, betreut von Ärzten, Sozialarbeitern (Streetworker) und Psychologen, könnte einem verantwortungsvollen Umgang mit der Sucht Vorschub leisten. Stichwort: Aufklärung. Vielen Suchtkranken würde das eine oder andere Gespräch mit einem Sozialarbeiter oder Psychologen gut tun. Man könnte, bei einem Kaffee oder Tee, über Ausstiegsmöglichkeiten, einen Therapieplatz, eine Beschäftigung, eine Wohnung oder generell über neue Zukunftsperspektiven, ein drogenfreies Leben sprechen. Dem Dealer ist das Schicksal seines Konsumenten völlig egal.

4. Der organisierten Kriminalität – meist ausländischer Banden – würde eine wichtige Einnahmequelle entzogen werden. Die Drogenmafia würde weniger Waffen und Munition kaufen können, um damit u. U. auch blutige Bürgerkriege in ihren Heimatländern zu finanzieren. Mit der staatlich kontrollierten Abgabe von Drogen würden islamistische Terrororganisationen eine wichtige Finanzierungsquelle verlieren. Das organisierte Verbrechen würde empfindlich getroffen werden, wenn viele Industriestaaten der deutschen Drogenpolitik folgen würden.

5. Würden drogensüchtige Menschen ihren „Stoff“ zu einem Drittel des Straßenverkaufspreises erhalten, bräuchten sie auch nur noch für ein Drittel anschaffen, einbrechen, rauben und klauen zu gehen. Die Beschaffungskriminalität würde zurückgehen. Allein in Frankfurt am Main soll es über 4.000 (!) polizeilich registrierte Drogensüchtige geben. Wenn jeder von denen nur 100 € am Tag für die Finanzierung seiner Sucht benötigt, beträgt der jährliche Schaden in der Frankfurter Region rund 146 Millionen Euro. Zieht man von der Summe noch diejenigen ab, die ihre Sucht durch eine normale Arbeit oder durch Prostitution finanzieren, bliebe immer noch ein gigantischer Schaden zurück, den wir alle durch u. a. höhere Versicherungs- und Krankenkassenbeiträge mitfinanzieren.

6. Suchtkranke Menschen, die ihre Drogen zu durch ehrliche Arbeit finanzierbaren Preisen konsumieren können, würden weniger Schäden am Gemeinwesen anrichten, auch sich selbst weniger Stress aussetzen. Stichwort: Illegalisierung von Arbeitsplätzen. Wegfall der Einnahmen aus Arbeitslosen- und Krankenversicherung, Lohn- und Einkommenssteuer, ALG-II-Ansprüche etc. Zudem würden die volkswirtschaftlichen Kosten für den Justizapparat (Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Gefängnisse) sinken.

7. Ein wirksamer Jugendschutz erfordert die staatliche Kontrolle. Wer die Abgabe kontrollieren möchte, muss die Abgabe kontrollieren können. Mit einer staatlichen Alters-, Qualitäts- und Zugangskontrolle wäre ein effektiverer Jugendschutz als heute möglich.

8. Bricht der organisierten Kriminalität ihre wichtigste Einnahmequelle weg, würden auch weniger Beamte und Entscheidungsträger bestochen werden. Die Korruption wäre empfindlich getroffen. Die heutige Drogenpolitik beschränkt weniger den Konsum von Drogen, als vielmehr der Ausbildung und dem Wachstum organisierter Kriminalität Vorschub geleistet wird. Muss das so bleiben?

9. Kontrolliert der Staat die Drogensucht seiner Bürger, hätten Behörden eine Handhabe, bei – oft mit Drogenkonsum einhergehenden – Frühmanifestationen psychosozialer Fehlentwicklungen früher und effizienter zu intervenieren, als dies sonst möglich wäre.

10. Schlussendlich würden viele neue Arbeitsplätze in ganz Deutschland entstehen, wenn der Staat den aus dem Ruder gelaufenen Drogenmarkt in die Hand nimmt, gesetzlich regelt und steuert.

Noch Fragen?

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.

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So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

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„Wenn ich König von Deutschland wär …“ (94)

… gäbe es keine größeren Probleme mit liegen gelassenen Hundehaufen in unseren Städten und Gemeinden, in Parks, auf Straßen und Bürgersteigen mehr. Das ganze Land wäre nahezu häufchenfrei. Garantiert!

Es ist ein Dauerproblem in ganz Deutschland: Die Hundehaufen, die auf Gehwegen, in Grünflächen und sogar auf Spielplätzen herumliegen. Ärgerlich, wenn Kinder den klebrigen, krankheitserregenden Mief mit ihren Schuhen in die Wohnung tragen, weil die eben nicht so achtsam um den Hundekot herumlaufen wie Erwachsene.

Wenn Kinder mit braunen, stinkenden Füßen vom Spielen zurückkommen, packt manche Eltern die Wut. Rufe nach höheren Hundesteuern werden laut. Eine faire Lösung wäre dies aber nicht, da es auch viele pflichtbewusste Hundehalter gibt, die sich vorbildlich um die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge kümmern, den Kot vorschriftsmäßig entsorgen. Eine höhere Hundesteuer würde also auch anständige und gesetzestreue Tierhalter treffen.

Mehr Hundekotmaschinen fordern Politiker und Bürger. In Berlin sind die schon im Einsatz. Knapp eine Million Euro Kosten laufen für die 13 Rüsselfahrzeuge im Jahr auf – ohne Anschaffungspreis der Spezialmaschinen. Das ist kein Pappenstil. Mehr Hundekotmobile anzuschaffen bedeutete aber auch höhere Straßenreinigungsgebühren für alle, auch für die Bürger ohne vierbeinige Freunde. Wäre das gerecht? Nein.

Mehr Tütchenspender sollen helfen, liest man. Ein Witzbold aus der Hauptstadt will flächendeckend Beutelspender installieren. Veranschlagter Kostenpunkt: “Ein Euro pro Berliner pro Jahr”, also rund 3,5 Millionen Euro. Leider werden viele Automaten ‘fremd’ geplündert, da einige Mitbürger/innen alles einstecken und mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist. Ergo: Keine Tütchen gratis mehr. Wer mit seinem Hund unterwegs ist, ohne eine Tüte oder ein geeignetes Behältnis dabei zu haben, zahlt 30 Euro Bußgeld. Punkt.

„Leider sind nicht immer entsprechende Abfallbehälter in der Nähe beziehungsweise nutzbar auf Grund von Überfülle“, kritisieren einige Hundehalter. In Ordnung. Für die gezahlte Hundesteuer können Tierfreunde auch eine entsprechende Gegenleistung erwarten. An jedem Parkeingang und -ausgang, an jeder Wiese oder Grünfläche etc. sollte zumindest eine Dog-Station (Hunde-Toilette) stehen, die auch regelmäßig geleert wird. Nichtsdestotrotz dürfen Hundehalter ihre Gassi-Beutel nicht irgendwo ablegen oder gar in die Büsche werfen, wenn keine Hunde-Toilette in Sichtweite steht. Dann müssen die Tüten eben mit nach Hause genommen bzw. irgendwo unterwegs fachgerecht entsorgt werden. Punkt.

Hundekot liegen zu lassen ist eine bußgeldwürdige Ordnungswidrigkeit und in den meisten Kommunen sind die Ordnungs- oder Gemeindeämter dafür zuständig, Ordnungswidrigkeiten wie Falschparken, Verstöße gegen das Rauchverbot, Säumnisse bei der Schneeräumpflicht oder eben liegen gelassene Hundehaufen zu ahnden. Soweit so klar. Doch mit diesem Pflichtenkatalog beginnt bereits das Problem: Rücksichtslosen Hundehaltern sowie ihren kleinen und großen Freunden auf den Pelz zu rücken ist nun nicht gerade die Hauptaufgabe der Ordnungsämter, da reden die zuständigen Stadträte auch nicht lange drum herum. “Ganz weit unten in der Prioritätenliste” stehe das Thema bei den Streifen des Ordnungsamtes. Neben der Hundekotproblematik sei “eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen”. Das Handtuch ist bereits geworfen …

Bevor wir auf den Kern der Sache kommen …

1. Wie bereits angeführt, halten wir es für sinnvoll ein Bußgeld von 30 Euro einzufordern, wenn im öffentlichen Raum ein Hundehalter ohne Tüte angetroffen wird, in die der Hundekot des Vierbeiners entsorgt werden kann. Gratistüten würde es bei uns nicht mehr geben. Da fällt auch gleich die Ausrede ins Wasser, dass die Tütenbox leer war.

2. Mit Wischiwaschi-Bußgeldern oder Könnte-kann-eventuell-vielleicht-Bestimmungen ist dem Hundekotproblem in unseren Städten und Gemeinden nicht beizukommen. Wer den Hundehaufen seines Vierbeiners nicht bzw. falsch entsorgt, sollte 70 Euro Bußgeld zahlen. Wer mit seinem Liebling ab Dämmerung Gassi geht, sagen wir: unter 4000 Lux, weil man im Schutz der Dunkelheit sowieso nicht kontrolliert wird, zahlt 100 Euro Bußgeld.

3. Wie immer gilt: Eltern haften für ihre Kinder.

Zur Sache: Wenn Kommunen dem Hundekotproblem hilflos gegenüber stehen, das Handtuch geworfen haben, hilft nur noch eins: Bürgerengagement.

Jeder, der einen Hundehalter dabei erwischt, den Kothaufen seines Tieres nicht ordnungsgemäß entsorgt zu haben, und den Vorgang beweiskräftig auf Video aufgezeichnet hat, erhält den vollen Anspruch auf die 70 Euro Bußgeld, die der Hundehalter zu zahlen hat. Steuerfrei, aus einem Sonderfond für mehr Bürgerengagement zur Kriminalitätsbekämpfung. Kann der überführte Hundehalter das Bußgeld nicht an Ort und Stelle bezahlen, muss das zuständige Ordnungsamt oder die Polizei gerufen und hinzugezogen werden. In diesen Fällen erhöht sich das Bußgeld um weitere 50 Euro Verwaltungsgebühr.

Wehrt sich der überführte Hundehalter gegen die Ansprache des heimatverbundenen Mitbürgers, oder versucht er gar wegzulaufen, darf der Bürger – notfalls mit Gewalt und Pfefferspray – festgesetzt werden, bis das Ordnungsamt oder die Polizei eintrifft. Punkt.

Wer sein Bußgeld nicht bezahlen könnte, weil der Verdienst oder die Rente zu gering ausfallen, bekäme die Gelegenheit den Betrag abzuarbeiten, am Wochenende oder nach Feierabend, bei Privatpersonen, Vereinen oder Unternehmen in seiner näheren Wohngegend. Da fällt uns schon was ein …

Wiederholungstäter wandern 24 Stunden in den Warnschussarrest + 150 Euro Verwaltungsgebühr. Die Speerspitze für mehr Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit, von Flensburg bis zum Bodensee, würde eine bundesweite Bürgerwehr sein. Der endgültige Name steht noch nicht fest. Vielleicht Bürger-Engel, Blockwart, Heimatschützer oder Kiezläufer. Aber das ist bereits ein ganz anders Kapitel.

P.S.: Eine nachhaltige Lösung des Hundekotproblems ist letztendlich nur durch eine Änderung des Bewusstseins und der Einstellung der sich nicht an Recht und Gesetz haltenden Hundebesitzer zu erreichen. Unsere Reformideen mögen einigen Menschen hart oder gar überzogen vorkommen, aber hilfreicher als alle bisherigen Konzepte und Ideen sind sie allemal. Nur mit einer sozialen Kontrolle durch Passanten und andere Hundehalter – durch bürgerschaftliches Engagement – werden wir das Hundekotproblem und viele andere Missstände in unserem schönen Land lösen können.

Da wir alle Hunde, ob Mischling oder Züchterkauf gleichlieb haben, große Tierfreunde sind, würde es ganz bestimmt mehr Hundeauslaufwiesen als heute geben, damit die lieben Vierbeiner auch mitten in der Stadt mal einen schönen Sprint hinlegen können.

Die Eckpunkte und Ausgestaltung aller hier dargelegten Reformideen würden wir selbstverständlich auch unseren Landsleuten zur Diskussion und Lösungsfindung anheimstellen. Alles kann, nichts muss.

Mitdenken? Mitreden? Mitgestalten? Mitentscheiden? Bei uns ausdrücklich erwünscht!

So würde die OPD regieren, wenn sie „König von Deutschland“ wär.

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