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BILD lügt!
"Bild ist eine Fehlentwicklung im deutschen Journalismus"



(Günter Wallraff)


Die 'BILD'-Zeitung veröffentlichte Ende Januar 2001 ein Foto von Trittin, das mit der Frage: 'Was macht Trittin auf dieser Gewalt-Demo?' untertitelt war.

Dieses Bild war manipuliert und mit den Schriftzügen (Bolzenschneider und Schlagstock) versehen, sodass es aussah, als befinde sich Trittin inmitten randalierender, gewaltbereiter Vermummter. Als der Betrug aufflog, bestritt die 'BILD'-Zeitung, was nicht zu leugnen war.

An der "BILD"-Affäre kann man wunderbar verdeutlichen, wie sehr einige Medien dazu bereit sind, die Wahrheit zu verdrehen, um ihre Auflagenzahlen zu erhöhen. Die LeserInnen lernen, dass selbst Fotos nicht unbedingt seriöse Dokumente sind, sondern schon durch die Wahl des Bildausschnittes ein falscher Eindruck entstehen kann. Die Diskussion, die sich um die Affäre rankt, bietet einen weiteren Einblick in die Manipulierbarkeit von Medien. Die Gesellschaft muss sich endlich mit der Rechtslage des "Lügens" von Medien befassen.


"Bild" lügt - Presserat rügt 12.04.2001


BERLIN dpa Der Deutsche Presserat hat der Bild-Zeitung eine Rüge ausgesprochen. Es handele sich bei dem veröffentlichten Foto, das Umweltminister Jürgen Trittin neben Demonstranten mit Bolzenschneider und Schlagstöcken zeigt, um eine Manipulation und damit um einen "sehr gravierenden Verstoß" gegen den Pressekodex. Außerdem kritisierte der Rat die Lüge in Bild, der Minister sei während seiner Studienzeit als Mitglied des Göttinger Studentenausschusses mitverantwortlich für die Veröffentlichung des so genannten Mescalero-Briefs gewesen.

Struck sprach von einem "dreisten" Fehler. Der grüne Parteivorsitzende warf der Redaktion in einem Brief an Chefredakteur Kai Diekmann eine "eklatante" Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht vor.


Journalistenverband warnt vor Medienkampagnen
02.02. 2001


Auch der DJV übte scharfe Kritik an der "Bild"-Zeitung. Vorsitzender Siegfried Weischenberg warnte davor, mit Hilfe von Medienkampagnen Politik zu machen. Gerade die "Bild"-Zeitung sollte vorsichtig sein bei dem Versuch, mit der Aufklärung über angebliches Versagen in der Vergangenheit Politik zu machen. Die Rolle des Blattes im Zusammenhang mit der Studentenbewegung sei unrühmlich gewesen, betonte Weischenberg. Er gehe davon aus, dass der Presserat wegen der falschen Beschriftung eine Rüge gegen die "Bild" ausspreche.

Die "Bild"-Affäre um Minister Jürgen Trittin könnte den Springer-Verlag teuer zu stehen kommen. Der Medienrechtler Christian Schertz hält ein fünfstelliges Schmerzensgeld für möglich. 31.01. 2001

Anmerkung der OPD: BILD würde selbst über ein fünfstelliges Schmerzensgeld lachen, da sie mit BamS zusammen einen jährlichen Umsatz von etwa einer Milliarde € - auf Kosten unzähliger Opfer - macht. Schmerzens- und Bußgelder sollten sich endlich am Umsatz eines Verlages richten, so wie alle Bürger/innen ihre Strafgelder nach Tagessätzen bezahlen müssen. Lesen Sie hierzu auch unseren Programmpunkt über Medienverantwortung.

Berlin - Ein Vorgehen gegen "Bild" vor dem Bundespresserat hält der Berliner Rechtsanwalt und Medienexperte Christian Schertz nur für eine Formalie. Zwar seien die Rügen der unabhängigen Presseaufsicht "branchenintern" vielleicht von Bedeutung. "Andererseits hat "Bild" schon so viele Rügen bekommen und sich nicht daran gestört", sagte Schertz
SPIEGEL ONLINE.
Als weitaus Erfolg versprechender bezeichnete der Jurist eine Klage vor einer Zivilkammer. "Die Art und Weise wie Trittin hier verunglimpft wird, entspricht einer schweren Persönlichkeitsverletzung", sagte Schertz. "Besonders bei einer Person wie Trittin, der als Bundesminister in einer öffentlichen Position steht, hätte man die Fotos besser prüfen müssen", so der Anwalt weiter. Offenbar liege aber hier ein "eindeutiger Recherchefehler" vor und eine Verletzung der Recherchepflichten eines Presseorgans nahe.

In den veröffentlichten Fotos sieht Schertz nur die Spitze des Eisbergs. "Seit Wochen wird in der Springer-Presse gegen die Regierung gehetzt", sagte er. Wie sonst wolle man sich erklären, dass Minister-Rücktritte wie der von Barbara Stamm in Bayern "eher hinten im Blatt auftauchen", während vorne alte Geschichten über Joschka Fischers Vergangenheit die Titelseite bestimmen. Aus einer solchen Verlagerung von Themen und deren Platzierung im Blatt liest der Anwalt eine "eindeutige Tendenz" zur Verschmähung bestimmter grüner Politiker ab.


Wie schmutzig darf's denn sein?

Die "BILD"-Zeitung lanciert Falschmeldungen.
>Tagblatt Tübingen<

02.02.2001


Eine Schmutzkampagne jagt die andere. Trotz besseren Wissens werden Falschmeldungen und Halbwahrheiten in die Welt gesetzt.


STERN-Reportage

Unser täglich Rot...


Über elf Millionen Deutsche lesen "Bild". Vom Kanzler bis zur Klofrau. "Bild" entscheidet über Karrieren und Abstürze. Die Macher bestimmen, worüber die Republik redet. Doch im Fall Sebnitz ist "Bild" jetzt selbst ins Gerede gekommen. Mit neuem Führungspersonal soll Anfang des nächsten Jahres das Springer-Boulevardblatt in Stellung gebracht werden - gegen Rot-Grün in Berlin


An jenem Mittwoch Ende November, gegen 10.30 Uhr, verkündete "Bild"Chefredakteur Udo Röbel eine Entscheidung, die keine 24 Stunden später ein Land erschütterte und eine Stadt traumatisierte: "Das ist eine unglaubliche Geschichte. Die machen wir jetzt", sagte er zu den "Bild"-Gewaltigen, die sich in seinem Büro im zehnten Stock des Hamburger Springer-Hochhauses versammelt hatten. Er hatte beide Hemdsärmel hochgeschoben, im Hintergrund flimmerten - tonlos - die Wirtschaftsnachrichten von n-tv. Es war ein schwarzer Tag an der Börse und ein schwarzer Tag für "Bild". In viereinhalb Zentimeter großen Lettern, rund vier Millionen Mal verkauft und über elf Millionen Mal gelesen, donnerte "Bild" am nächsten Morgen: 'Neonazis ertränken Kind.' In der Unterzeile hieß es: "Am helllichten Tag im Schwimmbad. Keiner half. Und eine ganze Stadt hat es totgeschwiegen."

Kein anderes Blatt vermag mit solcher Wucht eine Medien-Lawine loszutreten. Auf dem Höhepunkt der Erregung über den vermeintlichen Nazi-Mord im sächsischen Sebnitz empfing der Bundeskanzler die Mutter des getöteten Joseph. "Bild"-Schlagzeilen waren es, die Zweifel an den Aussagen der trauernden Frau zerstreut und den meisten anderen Medien vorgegeben hatten, wie über den Fall zu berichten war: empört, fassungslos - und manchmal auf Kosten einer Wahrheit, die nur erfahren konnte, wer unvoreingenommen recherchierte.

Heute scheint festzustehen, dass es die "Rotte der Neonazis", die "Bild" als Täter hinstellte, nie gegeben hat. Neun Tage nach der ersten Veröffentlichung druckte "Bild" eine Erklärung von Röbel: "Sollten die noch laufenden Ermittlungen ergeben, dass der Stadt Sebnitz und ihren Bürgern wirklich Unrecht getan wurde, wird "Bild" nicht zögern, sich auch öffentlich zu entschuldigen."

Da spekulierte Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf, ein früherer Jura-Professor, bereits, welche Schadensersatzforderungen eine Stadt wie Sebnitz bei einem ähnlichen Fall in den USA geltend machen könne. Er nannte die Zahl von 50 Millionen Mark. "Bild" steht am Pranger. Angeklagt wegen eines Verdachts, der das Massenblatt seit Jahrzehnten verfolgt: "Bild lügt".

Der frühere "Bild"-Chefredakteur Peter Bartels spricht von einem "GAU". Das Kürzel steht für "größter anzunehmender Unfall".


Der Spiegel, 05.02.2001

Eine Grenze überschritten


Bundesumweltminister Jürgen Trittin über seinen Streit mit "Bild" und die Entwicklung bei Springer

SPIEGEL: Herr Trittin, das Verhältnis der Bundesregierung zu den Medien war schon mal besser als heute. Woran liegt das?

Trittin: Das kann man so pauschal nicht sagen. Im Wesentlichen geht es um zwei Verlage, mit denen es Auseinandersetzungen gibt: Bauer und Springer. In meinem Fall haben es Springer-Zeitungen geschafft, innerhalb einer einzigen Woche vier Artikel mit Falschbehauptungen zu veröffentlichen, auf die wir mit Gegendarstellungen oder Unterlassungsklagen reagieren können beziehungsweise müssen.

SPIEGEL: Bundeskanzler Gerhard Schröder wirft Springer eine "Kampagne" gegen die rot-grüne Bundesregierung vor. Sie auch?

Trittin: Lange Zeit hat es für mich so ausgesehen, als ob bei Springer - und vor allem bei "Bild" - die sechziger und siebziger Jahre endgültig vorbei seien. Seit einigen Wochen, seit dort neue Leute ans Ruder gekommen sind, scheinen die alten Zeiten aber wieder da. Jetzt ist die Aussage, dass man etwas gegen die rot-grüne Regierung hat, offenbar wichtiger als journalistisches Handwerk und menschlicher Anstand.

SPIEGEL: Sie fühlen sich von "Bild" verfolgt?

Trittin: Ich leide nicht unter Verfolgungswahn und bin gewohnt, eine Menge einzustecken. Aber ich habe den Eindruck, dass einigen Springer-Produkten die Opposition zu dieser Regierung und zu einzelnen Regierungsmitgliedern wichtiger geworden ist als die Einhaltung journalistischer Minimalstandards.

Dabei scheuen sie nicht einmal davor zurück, wissentlich Unwahres zu schreiben und zu zeigen.

SPIEGEL: Sie meinen das "bearbeitete" Foto, das Sie bei einer Demonstration der "Autonomen Antifa" im Juli 1994 in Göttingen zeigt?

Trittin: "Bild" hat das Foto an den Rändern beschnitten und dann Hinweispfeile hineinmontiert, auf denen es hieß, bei der Demo habe ein Teilnehmer neben mir einen Schlagstock in der Hand gehabt, ein anderer einen Bolzenschneider. Tatsache ist, der eine hielt sich an dem Seil fest, das den Schwarzen Block der Demonstranten von mir trennte. Der andere hatte seine Hand am Dachträger des Lautsprecherwagens. Diese Art der "Zurichtung" eines Fotos hat es meines Wissens bei Politikern bislang nicht gegeben, das ist eine Grenzüberschreitung, wie sie in der Geschichte der Bundesrepublik wohl einmalig ist.

SPIEGEL: Sie unterstellen "Bild" also Absicht.

Trittin: Ich konnte mir das nur als vorsätzlichen Akt erklären. Inzwischen habe ich zur Kenntnis genommen, dass mir "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann versichert hat, seine Zeitung habe bei dem Foto ohne Vorsatz gehandelt. Fest steht aber auch, dass es eine Kette wissentlich falscher Berichterstattung in Springer-Blättern über mich gegeben hat.

Bei mir musste also zwangsläufig der Eindruck entstehen, dass das alte Vorurteil ",Bild' lügt" wieder stimmt. Lüge setzt die Kenntnis der Wahrheit voraus.

"Bild" war informiert, dass ich 1977 mit der Herausgeberschaft des so genannten Buback-Nachrufs nichts zu tun hatte. Dennoch haben sie es geschrieben - und mussten vergangenen Freitag die Gegendarstellung drucken.

SPIEGEL: Sie wollen nun wegen der "Bild"-Berichterstattung den Presserat anrufen. Was wollen Sie damit erreichen?

Trittin: Was Springer-Blätter hier getan haben, verstößt klar gegen den Pressekodex. Mir geht es darum, dass auch in Zeiten wachsender Konkurrenz und harten Meinungskampfs Mindeststandards wieder gelten, die immer gegolten haben, und Journalisten das auch ihren eigenen Berufskollegen klar machen.


INTERVIEW: WOLFGANG KRACH

Gast im Studio: Mercedes Riederer


Seit 1994 leitet Mercedes Riederer die Deutsche Journalistenschule (DJS), auf der sie 20 Jahre zuvor selbst ihr Handwerk gelernt hatte. Die Wahrheit ist für Mercedes Riederer das unumstößliche Kriterium für einen verantwortungsvollen und sauberen Journalismus. Dies betont sie wiederholt in ihrem Gespräch mit Volker Matthies. Er wollte z.B. wissen:
Wo verläuft die Grenze zwischen subjektiver Berichterstattung und Manipulation?
Mercedes Riederer: "Da, wo der Journalist etwas hinzuerfindet. Der Journalist ist der Wahrheit verpflichtet. Er muss genau recherchieren und er soll so objektiv wie möglich das, was er recherchiert hat, weitergeben".
Wenn aber nun die Wahrheit vernachlässigt wurde, ist dann nur der manipulierende Journalist zur Verantwortung zu ziehen? Schließlich ist da ja noch ein Medium, das diese Manipulation veröffentlicht.
"Wenn sich ein freier Journalist durch die Quote so unter Druck gesetzt fühlt, dass er meint, Geschichten erfinden zu müssen, dann liegt die Verantwortung auf beiden Seiten".
Mit ihren Vorverurteilungen und subjektiven Unterstellungen bewegt sich die Bild-Zeitung oft hart an der Grenze zur Manipulation. Vor gut dreißig Jahren gab es einen Button mit der Aufschrift "Bild lügt". Heute ist der Massenprotest gegen das Boulevardblatt verstummt und es gibt statt des einen exponierten Boulevardblattes eine ganze Flut von Boulevardblättern und -sendungen. Sind die Leute unkritischer geworden? Das glaubt Mercedes Riederer nicht. Es liege vielmehr an der Flut von Boulevardblättern, dass der Protest ausbleibt; denn die Leute wissen gar nicht mehr, wo sie mit ihrem Protest ansetzten sollten. "Man ist, weil man nicht protestiert, nicht unkritischer geworden. Kritisch ist man, indem man solche Dinge nicht kauft und nicht konsumiert".


Berliner Zeitung, 22.03.2001


Das Bild von "Bild"


Günter Wallraff war der beste Feind des Springer-Verlags - seit die neue Debatte um alte Fronten begann, redet er wieder mit.


FREIBURG, im März. Er kann sensationelle Geschichten erzählen. Zum Beispiel die eines Mannes, der den Rhein stromabwärts rast, allein in einem kleinen Kajak, getragen von den Wellen eines Jahrhunderthochwassers. Der Mann schießt dahin, immer schneller, bis er bemerkt, dass die Wasserschutzpolizei hinter ihm her ist. Sie holt ihn ein, stoppt ihn und fragt, was er auf dem Rhein im eisigen Hochwasser mache, trotz Verbot und Gefahr. Eine vernünftige Antwort kann der Mann den Polizisten nicht geben.
"Im Rausch des Rheins - Irrer Paddler tanzt auf der Flutwelle", das wäre eine schöne Zeile für die "Bild"-Zeitung. Doch selbst wenn "Bild" die Geschichte kennen würde, das Blatt hätte sie nicht gedruckt. Denn der Mann, der im Kajak saß und sein Erlebnis erzählt, heißt Günter Wallraff.

Bei "Bild" in Hannover war er Hans Esser, im Jahr 1977. Er hatte sich eingeschlichen unter falschem Namen, schrieb das Buch "Der Aufmacher", berichtete darin, wie "Bild"-Journalisten lügen und betrügen würden, wie sie Menschen mit Geschichten bedrohten.

Wallraff wurde der beste Feind des Hauses Springer und berühmt. "Bild" brauchte Jahre, um sich von diesem Skandal zu erholen.

Geliebte Rolle: "Wallraff schwimmt nur im Kajak mit dem Strom."Diese Zeile gefiele ihm wohl. 'Ich bin Einzelkind, Einzelgänger, Einzelkämpfer", sagt er. Er sieht sich gern in dieser Rolle. "Für das Rückrat ist es gut, zwischen allen Stühlen zu sitzen."
Günter Wallraff trägt einen Sportpullover, dazu Sportjacke und Sporthosen. In der Hand hält er ein Paar Krücken. Er will wieder fit werden, nachdem er sich die Bandscheiben hat operieren lassen. Wallraff legt die Krücken beiseite und setzt sich in einen Sessel im Foyer der Rehabilitations-Klinik in Freiburg im Breisgau; er ist entspannt. Die Arme sind nach vorn gestreckt, gerade weg vom Körper, in seinen Händen hält Wallraff eine "Bild"-Zeitung. Er blättert und sagt, dass er jetzt schon einige Jahre nicht mehr in dieser Zeitung gelesen habe, weil er dachte, dieses Kapitel sei für ihn abgeschlossen. "Aber man sollte eben nicht so früh Entwarnung geben, nun versuchen sie es wieder mit Kampagnen.'"

Eine Frau kommt ins Foyer, sieht Wallraff mit der Zeitung und lacht. "Jetzt müsste ich ein Foto machen", sagt sie, "Günter Wallraff liest die "Bild ". Wallraff lacht mit, nur leiser. Er sei gebeten worden, sich das Blatt noch einmal anzuschauen, sagt er der Frau. "Ja, ja", erwidert sie, "jetzt ein Foto, das wär s, ich lach mich kaputt.

"Wallraff hält die Zeitung schnell ein Stück höher. Die Leute haben ein Bild von ihm, immer noch. Und er hat immer noch sein Bild von 'Bild'. Vielleicht wäre das nicht so interessant, wenn die Zeitung nicht kürzlich dem Bild, das sich Günter Wallraff in den Siebziger Jahren gemacht hat, wieder recht nahe gekommen wäre. In diesen Wochen, in denen sich Journalisten des Springer-Verlages auf den Straßenkämpfer Joschka Fischer einschießen und dem Grünen Jürgen Trittin mit einem, freundlich gesagt, stark bearbeiteten Foto - Wallraff: "Klassische Fälschermethode" - in "Bild" ein wenig viel der Gewalt antun.

Da titelt die "taz": "Bild lügt wieder", und Wallraff bekommt zu Hause in Köln ein Menge Anrufe, die sich etwa so anhören: Hast Du das gelesen, es geht wieder los. In einem Interview wird Kai Diekmann, der neue "Bild"-Chefredakteur gefragt, ob er nicht Angst vor einem neuen Wallraff habe. Diekmann antwortet, er hoffe sehr, dass nicht wieder mit alten Methoden gearbeitet werde, dies entspräche auch nicht dem Stil seiner Generation. Es wird nicht ganz klar, ob Diekmann nun die Methoden von 'Bild' oder von Wallraff meint.
Die Republik hat eine Debatte und Wallraff eine Idee. Er bittet seinen Verlag Kiepenheuer und Witsch, eine neue Kampagne für seine Bücher zu starten: ",Bild lügt und betrügt wie gehabt". Der Verlag sagt, der Werbeetat sei ausgeschöpft. So wird es nichts mit der Kampagne. Es wird auch nichts mit dem Auftritt bei Sabine Christiansen, weil ein Springer-Mann, der ebenfalls eingeladen ist, absagt. Günter Wallraff hat keinen richtigen Gegner mehr.

Es ist noch immer nicht ganz leicht, ihn für ein Treffen zu erreichen, der Kontakt wird ziemlich konspirativ hergestellt. Doch zu bedeuten hat das nichts mehr. Sitzt man Wallraff schließlich gegenüber, macht er kein Geheimnis um sich. Er ist ein freundlicher Mann. Seine Haare und der Bart sind grauer geworden. Er erzählt Geschichten, hört zu und erklärt. Eine Anfrage einer großen Tageszeitung, ob er sich mit einem alten Politikreporter von "Bild"-Hannover zum Gespräch treffen wolle, jetzt, da alles wieder so aussehe wie früher, die hat er abgelehnt. Nicht mit diesem Boulevardjournalisten, den er im Buch "den Hai" genannt hat. "Es gibt Menschen, gegen die habe ich eine Allergie", sagt Wallraff.
Er ist 58 Jahre alt, Geld hat er genug verdient, er ist unabhängig. Seine Bücher verkaufen sich nicht schlecht, "Der Aufmacher" wieder besser nach der jüngsten Aufregung um die "Bild"-Zeitung. "Blättern, nachlesen, sich vergewissern", sagt Wallraff. Sich vergewissern. In seinem Zimmer in der Freiburger Klinik liegt eine besondere Ausgabe des "Aufmachers", des Enthüllungsbuches über die "Bild"-Redaktion. Eine Ausgabe, die so ist, wie er sie sich vorgestellt hat. Er hat sie noch immer bei sich, mehr als zwanzig Jahre danach. Es ist eine Fassung des Originalmanuskripts, mit Schilderungen einiger wichtiger Szenen aus der "Bild"-Redaktion Hannover, die nicht mehr veröffentlicht werden dürfen, weil der Springer Verlag entsprechende Verfügungen vor Gericht erstritten hat. Seltsamer Humor...


Der Politkünstler Klaus Staeck hat einmal gesagt, dass nicht "Bild" sondern die Gesellschaft sich verändert habe: Dem Blatt lasse man heute einfach mehr durchgehen. Man muss das nicht so sehen. Doch sieht man es so, ist man richtig gestimmt für ein Gespräch mit Günter Wallraff über die Zeitung. Mit einem Mann, der sich heute für kurdische Schriftsteller einsetzt, der sich als ein afrikanischer Flüchtling auf dem Weg nach Europa verkleiden wollte, so wie er es einst "Ganz unten" als türkischer Arbeiter getan hat, und der in Ostdeutschland in Schulen über den Rechtsradikalismus referieren will. Einer, der die "Bild"-Zeitung in die Hand nimmt und sagt, dass man schon einen seltsamen Humor haben muss, um das Blatt unterhaltsam und komisch zu finden, wie das in den vergangenen Jahren doch so viele tun wollten. Wallraff nicht. Aber bei "Bild" heißt es, dass es eine Zeit vor und eine Zeit nach Wallraff gebe, und das erfüllt ihn doch mit einer gewissen Genugtuung. Nach Wallraff hat "Bild" sich ganz gerne als Unterhaltungsdampfer gesehen. Doch Wallraff sagt: "Bild hat sich noch immer wie ein Kampfblatt gebärdet, wenn es um politische Einflussnahme geht. Die Zeitung hat ihre Macht behalten."

Wenn man ihm entgegenhält, dass die Richtung nicht immer so klar ist und ein sozialdemokratischer Kanzler Schröder nicht schlecht wegkommt in "Bild", dann sagt Wallraff, dass Schröder der Zeitung ja auch keine Angriffsfläche biete. Wenn man Wallraff sagt, dass "Bild" mit der Geschichte aus dem sächsischen Sebnitz ('"Der kleine Joseph") eingebrochen ist, weil das Blatt ein rechtsradikales Verbrechen anprangern wollte, dass es nicht gegeben hat, dann hält er dagegen, dass "Bild" mit der Geschichte nicht gegen den Rechtsradikalismus angetreten sei, sondern mit den Berichten vor allem das Vorurteil bestätigt habe, dass Ausländerfeindlichkeit ausschließlich ein Problem der Ostdeutschen sei. Anmerkung der OPD: Das ist Unsinn!

Wallraff streckt die Arme aus, blättert die Zeitungsseiten um, überfliegt die Geschichten vom Rennfahrer Michael Schumacher im Regen, von Schlagersternchen nach dem Grand Prix, und langweilt sich. "Keine richtigen Exzesse", nichts, worüber es sich aufzuregen lohne an diesem Tag.
"Wie fühlt man sich als Feindbild?" Wallraff lacht, als er die Frage hört und lehnt sich im Sessel zurück. Denn die Frage gilt ja nicht ihm, sie ist Kai Diekmann in einem Zeitungsinterview gestellt worden, nach den Attacken gegen Fischer und Trittin. Es amüsiert den Mann, der "Bild" bekämpft hat, dass so viele Jahre danach wieder das Wort 'Feindbild' fällt und wieder "Bild" damit gemeint ist. "Ach", sagt Wallraff, "ich höre, dass der Diekmann nicht der typische Scharfmacher ist, eher ein Mann ohne Eigenschaften, ein Befehlsempfänger von Kirch." Keine Milde...


Vielleicht bringt das einem Wallraffs Denken näher: es geht um Mächte im Hintergrund. Immer noch. "Sie haben versucht, mit einer neuen Kampagne die Regierung zu kippen, es ist misslungen. Aber man soll sich nicht täuschen, Bild scheint von Kirch politisch wieder auf Vordermann gebracht zu werden. " Nach der Zeit der Beliebigkeit, wie Wallraff die Jahre nennt, in denen selbst Helmut Kohl in 'Bild' angerempelt wurde.
Aus der Zeitung in seiner Hand lächelt Doris Schröder-Köpf; sie ist der "Gewinner" an diesem Tag. Wallraff bleibt fest. "Die ,Bild -Leute sind vorsichtiger geworden, gebremster, nachdem ich da war, aber es ist leichtfertig zu sagen, dass das Blatt sich wirklich geändert hat."
Da sitzt einer, der Altersmilde nicht gelten lässt, auch nicht für Peter Boenisch, den ehemaligen "Bild"-Chefredakteur, der sich nach den Attacken gegen Joschka Fischer im Blatt ganz versöhnlich zu Wort meldet und den Außenminister in Schutz nimmt. "Boenisch ist nur schlau genug zu merken, dass man Fischer nicht kippen kann", sagt Wallraff, "und es ist ja nicht so, dass Boenisch seine Rolle damals bei ,Bild aufgearbeitet hätte."
Auf manche Feindschaften bestehe er, hat Wallraff einmal in einem Interview erklärt. Er lacht, wenn man ihn darauf anspricht, und nimmt nichts zurück. Man kann ihm sagen, er sei ein altmodischer Mensch. Das versteht er als Kompliment und erzählt wieder eine Geschichte. Er wollte wissen, ob die Leute in den schrillen Talkshows am Mittag heute genauso behandelt werden, wie er es damals in der "Bild"-Zeitung kennen gelernt hat. Wallraff fand eine Frau, die er als Mitarbeiterin in eine Talk-Show einschleuste. Sie sollte ihm aus der Unterwelt des Fernsehens berichten, seine Spionin sein. Eine Zeit lang berichtete sie aus der Show, doch dann ließ sie sich bei dem Sender fest anstellen. Sie teilte Wallraff mit, dass sie die Arbeit chic finde. Und brach den Kontakt zu ihm ab.
BERLINER ZEITUNG/NICOLE MASKUS Günter Wallraff. Der Mann, der bei "Bild" Hans Esser war.


Bild

NATIONALE HERZENSBILDUNG


"Bild lügt!" und 'Bild manipuliert die Massen' war und ist die feste Überzeugung aufgeklärter Menschen mit höherer Schulbildung, die das Massenblatt verabscheuen. Ein Urteil über den Inhalt dieser Zeitung war dieser Vorwurf nie.

Geistige Freiheit kann sich jeder Mensch leisten


Wäre die Ablehnung der "Bild"-Zeitung jemals ein Urteil und nicht bloß eine Geschmacksfrage gewesen, die Kritiker hätten an Schlagzeilen folgenden Kalibers glatt verzweifeln müssen:

"Deutschlands lautester Schnarcher - 660 Meter"

"Eifersüchtiger erschießt Baby im Mutterleib"

"Todkranker bekam Herz eines Irren"


Was "Bild" täglich ihren Lesern vorsetzt, erfüllt freilich das Kriterium eines Denksporträtsels für moralisches Bewußtsein.


"Bild macht dumm!"


Zu Zeiten der Studentenbewegung flogen auch einmal Schreibmaschinen aus den Fenstern des Verlags - unter dem Ruf: "Enteignet Springer!" Davon geblieben ist die schlechte Meinung derer, die wissen, daß "Bild" lügt und das Arbeitsvolk "verführt".

Das feste Urteil haben Intellektuelle um so sicherer, je mehr sie es ablehnen, das "Massen"blatt je in die Hand zu nehmen. Wenn im Unterricht "Manipulation" dran ist, muß die "Bild"-Zeitung herhalten. So viel hat sich da gar nicht geändert. Die damalige "Springer-Kampagne" wollte nicht einen Ausbeuter im demokratischen Propagandazirkus zum Teufel jagen. Man ging auf die Straße, um das "Meinungsmonopol zu brechen". Nicht "Bild" sollte die Massen verhetzen dürfen, sondern "Spiegel"-Fans und Leser der "Süddeutschen Zeitung" drangen darauf, der Rest der Menschheit müsse verantwortlicher betreut werden.

Der Vorwurf '' `Bild` manipuliert die Massen!'" war und ist ein Bekenntnis. Die Parteinahme für die von Springer verführten Massen mit ihrem gesunden Volksurteil - nach Meinung der Kritiker wird es von "Bild" nicht benutzt und gepflegt, sondern überhaupt erst erzeugt ergänzt sich da immer um den elitären Vorwurf, "Bild" würde sich dem schlechten politischen Geschmack und der Sensationsgier ihrer Leser hemmungslos anbiedern.

Da versteht sich auch von selbst, daß "Bild" lügt . Die Nachweise, mit denen Wallraff, alias "Bild"-Redakteur Esser, sich einen Namen gemacht hat, fallen nicht zufällig mager aus. Das Beispiel von der "schwarzen Inge", "die gar nicht Inge, sondern Ingrid heißt und im übrigen nicht schwarze, sondern blonde Haare hatte", kritisiert nicht die Absicht, das Rechtsempfinden des Volkes mit einem Schuldigen zu bedienen. Dieser Standpunkt wird ja geteilt, wenn "Bild"-Redakteuren vorgeworfen wird, sie hätten dabei "unsauber recherchiert". Auf mehr kommt es Intellektuellen nicht an, für die die "sachliche Information" der gehobenen Presse das Höchste ist, was Wahrheit zu leisten vermag. (P R I N T L E T T E R) Zeit.de


Revolution im Stall

Von Jörg Dahlmann


Im Clinch liegen die "Tageszeitung" und die "Bild". Während letztere zur Zeit jeden interviewt, der mal mit Boris Becker oder Sabrina Setlur eine Auster geschlürft hat, schreibt die "taz" in großen Lettern auf Seite Eins: "Bild lügt wieder".


Junge Freiheit Verlag GmbH & Co
Kai Diekmann
Schlecht im Bild
von Christian Vollradt



Vordergründig sieht es so aus wie früher: Die 68er kämpfen gegen das mächtigste Medium der Republik. Doch statt mit Sitzblockaden und Brandsätzen wird ein neues "Springerpresse halt die Fresse!" nun regierungsamtlich betrieben, denn die Machtverhältnisse haben sich in den letzten dreißig Jahren eben grundlegend geändert. Der traurige Zustand hierzulande läßt sich auch daran ablesen, daß der Wechsel an der Spitze der Bild zu Beginn dieses Jahres tatsächlich als konservativer roll-back beargwöhnt wurde, weil Kai Diekmann ein bekennender Kohl-Anhänger ist. So schien dem braven Bürgertum ein Rechtsruck im Hause Springer offensichtlich. Und das, obwohl sein ihn protegierender Intimus, Springer-Vorstand Mathias Döpfner, zuvor als Chefredakteur dieWelt weichspülte.

Ohne Zweifel hat Diekmann mit seinen zarten 36 Lenzen eine beachtliche Karriere hinter sich. Von der Schülerzeitung ging es nach Abitur und Bundeswehr 1985 direkt ins Volontariat bei Springer. Bei verschiedenen Blättern des Hauses machte er Station, 1991 wurde er stellvertretender Chefredakteur der B.Z., nach Posten bei Bild gelang ihm 1998 der Sprung auf den Chefsessel der Welt am Sonntag. Ausgerechnet jetzt auf dem vorläufigen Höhepunkt seines Schaffens passierte dem jungen Aufsteiger ein peinliches Mißgeschick: Diekmann mußte sich bei Jürgen Trittin wegen eines mit falscher Legende versehenen Fotos entschuldigen; hämisch feixend raschelte der übrige Blätterwald von Alt-Links bis Neu-Mitte, von taz bis FAZ : "Bild lügt!"

Von Diekmann wird eine Steigerung der in den letzten zwei Jahren um fünf Prozent geschrumpften Auflage von 4,5 Millionen Exemplaren erwartet. Die Erfahrung, daß gefälschte Bildunterschriften Schüsse nach hinten sind, hatte ihm ein anderer, in Tabak machender Hamburger bereits voraus.



Interview aus: STERN 21/2001

Was macht eigentlich Günter Wallraff?


Getarnt als "Bild"-Reporter Hans Esser und als TÜRKE ALI kämpfte der Enthüllungsjournalist gegen den Axel-Springer-Verlag und gegen Ausländerhass.

In welche Rolle würden Sie heute schlüpfen?

Wäre ich jünger, in die eines rumänischen oder polnischen Malochers im Berliner Regierungsviertel. Die glänzende Fassade der Hauptstadt wird von modernen Sklavenarbeitern errichtet.

Hat "Ganz unten" nichts bewirkt?

Doch. Es hat Arbeitsbedingungen verbessert, das Selbstbewusstsein von Arbeitsemigranten gestärkt und bei manchen Deutschen dazu geführt, auf Ausländer zuzugehen.

Wie sehen Sie die aktuelle Lage der Ausländer?

Vielschichtiger als oft dargestellt. Eine ganze Generation gehört heute dazu. Unsere Eliten essen zu neunzig Prozent beim Italiener, Griechen und Chinesen. Mode, Architektur und Musik sind multikulturell. Wir leben schon lange in einer Mischkultur. Aber Konservative, dazu zähle ich auch manche in der SPD, machen weiter gegen Ausländer Stimmung.

"Bild" schreibt gegen Rot-Grün an, manipuliert Fotos von Umweltminister Trittin. Lügt "Bild" wieder?

Ich habe meinem Verlag vorgeschlagen, neu für meine "Bild"-Bücher zu werben, mit jenem Zitat aus dem BGH-Urteil, das die Zensur meines Buches "Der Aufmacher" aufhob: "Bild ist eine Fehlentwicklung im deutschen Journalismus" Heute sind sie etwas vorsichtiger und milder, werden aber immer wieder rückfällig. Seit der Medienmogul Kirch einen Machtwechsel bei den Chefredakteuren vollzogen hat, betreibt Springer verstärkt politische Hetze.

Alles wie früher?

Nein. Die Kampagne wurde durchschaut, angeprangert und scheiterte. Eine wachsame Öffentlichkeit kann der Bewährungshelfer für "Bild" sein.

Sie tauchten in Dutzende Rollen ein. Wissen Sie noch, wer Sie sind?

Als ich vor 30 Jahren als Kriegsdienstverweigerer in der Bundeswehr zehn Monate kein Gewehr in die Hand nahm, steckte man mich in die Bundeswehr-Psychiatrie und bescheinigte mir eine "abnorme Persönlichkeit, für Frieden und Krieg untauglich" Das war in gewissem Sinne eine Ehrenbezeichnung. Wer sich mit der Normalität nicht abfindet, wird schnell zum Störenfried abgestempelt. So gesehen bin ich gerne ein Verunsicherer und Störer.

Interview: Matthias Schepp


> Die Sichtweise der OPD <


1. Grundsätzliches
2. Gefahren
3. Gegenmittel


Zu 1: Grundsätzliches


Wenn Medien, wie BILD, mehr Macht über die Menschen haben, als der gesamte politische Apparat, muss der Staat eingreifen. Vor allem dann, wenn unsere freiheitlich demokratische Grundordnung aus Profitgier vermehrt untergraben wird. Vor allem dann, wenn die gewährte Presse- und Meinungsfreiheit dazu benutzt wird, Ehre; Anstand; Moral und das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden unzähliger Bürger/innen, Institutionen oder Unternehmen mit Füssen zu treten.

Zu 2: Gefahren

Da sich BILD, wie kein anderes Medium in Deutschland, durch ihre unseriöse und stellenweise kriminelle Arbeitsweise gegenüber seriösen Medien einen Vermögens- und marktbeherrschenden Vorteil verschafft, ist die Gefahr sehr groß, dass hier eine Sogwirkung bzw. ein Nachahmereffekt erzeugt wird. Am Ende muss schließlich jeder seine Unkosten decken und wirtschaftlich arbeiten. Nur bleibt dabei die journalistische Pflichterfüllung auf der Strecke. Sämtliche Moral- und Wertvorstellungen werden so über den Haufen geschmissen. Der Druck auf seriöse Medien wächst zunehmend - die Versuchung ist groß...

Zu 3: Gegenmittel

Die OPD fordert eine ausreichende Schmerzensgeldregelung für Medienopfer:

Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle Bürger/innen, Unternehmen und Institutionen einen gesetzlich besser geregelten und vor allem ausreichenden Schmerzensgeldanspruch gegen Medienvertreter durchgesetzt bekommen, wenn über sie unwahre oder ehrverletzende Tatsachenbehauptung veröffentlicht worden sind. Die Verantwortlichen müssen endlich empfindliche Schmerzensgelder an ihre Opfer zahlen. Die in ihren Persönlichkeitsrechten oder in ihrem Ansehen verletzten Bürger/innen, Unternehmen oder Institutionen müssen eine sofortige finanzielle Entschädigung erhalten, die auch der Prävention dienen muss und deshalb entsprechend hoch ausfallen sollte. Wir denken hier an eine verbindliche Schmerzensgeld-Tabelle wonach alle Betroffenen, je nach ihrem Bekanntheitsgrad und der Schwere des Schadens, ein ausreichend hohes Schmerzensgeld erhalten müssen.

So wie alle Bürger/innen ihre Geldstrafen z.T. nach Tagessätzen bezahlen müssen, die sich nach ihrem Einkommen richten, sollten auch Medien nach dieser Vorgehensweise belangt werden, wenn diese sich nicht an ihre journalistische Pflichterfüllung halten.

Die OPD fordert auch ein verbessertes Gegendarstellungsrecht für Medienopfer:

Heute leider noch üblich, sind Gegendarstellungen selten größer als eine Zigarettenschachtel, während die gerügten Falschberichte auf einer halben Seite oder größer gedruckt waren und dadurch höchste Beachtung fanden. Hier stimmt doch was nicht!

Wir werden uns dafür stark machen, dass eine Gegendarstellung die gleiche Größe wie der vorangegangene Falschbericht haben muss. Weiterhin sollte eine Gegendarstellung auch an der gleichen Stelle und Seite abgedruckt werden, wo der vorangegangene Falschbericht stand. Es ist ebenso erforderlich, das Wort "Gegendarstellung" in der Größe und Erhabenheit abzudrucken, wie es die Aufmachung in der Falschmeldung war.

Eine Gegendarstellung muss bei den Leser/innen die gleiche Aufmerksamkeit erwecken, wie der vorangegangene Falschbericht. Nur so erfüllt diese auch ihren Zweck! Nur so wird den Opfern genüge getan und ihr Ansehen vielleicht wieder hergestellt! Nur so werden wir unseriöse Journalisten und ihre Arbeitgeber zu einer rechtsverbindlichen und wahrheitsgetreuen Arbeitsweise anhalten können!



Schreiben Sie uns ihre Erfahrungen: opd@opd-politik.de

Danke für ihre Aufmerksamkeit!



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