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101. Lunyu 6.12 (Kapitel Yong Ye)
Ran Qiu sprach: "Es ist nicht, dass ich den Weg des Meisters nicht moegen wuerde. Aber meine Kraft reicht nicht aus." Konfuzius sprach: "Bei wem die Kraft nicht ausreicht, der wird nach der Haelfte des Weges aufhoeren. Du aber bist noch gar nicht losgegangen."
102. Lunyu 14.23 (Kapitel Xian Wen)
Konfuzius sprach: "Ein Edler orientiert sich immer nach oben - nur ein Gemeiner orientiert sich am Untersten."
103. Lunyu 5.28 (Kapitel Gong Ye Chang)
Konfuzius sprach: "Selbst in einem Dorf von nur zehn Haeusern wird es Menschen geben, die mir in Loyalitaet und Vertrauenswuerdigkeit gleichkommen. Doch wird es niemanden geben, der das Lernen so liebt wie ich."
104. Lunyu 4.11 (Kapitel Li Ren)
Konfuzius sprach: "Waehrend der Edle nur an seine Tugend denkt, denkt der Gemeine nur an seinen Grund und Boden. Waehrend der Edle nach Gerechtigkeit strebt, strebt der Gemeine nur nach seinem privaten Vorteil."
105. Lunyu 9.22 (Kapitel Zi Han)
Konfuzius sprach: "Es gibt solche, die zwar spriessen, aber nie richtig bluehen werden. Und dann gibt es solche, die zwar praechtig bluehen, aber nie richtig Fruechte tragen werden."
106. Lunyu 9.4 (Kapitel Zi Han)
Vier Dingen schwor der Meister ab:
Dem Anstellen haltloser Vermutungen, dem Erteilen seiner uneingeschraenkten Zustimmung zu etwas, dem starrkoepfigen Festhalten an der eigenen Meinung und der Ueberhebichkeit.
107. Lunyu 15.27 (Kapitel Wei Ling Gong)
Konfuzius sprach: "Listige Worte koennen die Tugend ruinieren. Kleine Ungeduldigkeiten koennen grosse Plaene ruinieren."
108. Lunyu 1.1 (Kapitel Xue Er)
Konfuzius sprach:
"Wenn man das einmal Gelernte im richtigen Moment anwenden kann - macht das etwa keine Freude?
Wenn Freunde aus fernen Gegenden vorbeikommen - bereitet das etwa keine Freude? Wenn die Menschen Deinen Wert nicht erkennen, Du aber nicht darüber erzuernst - bist Du dann nicht ein Edler?"
109. Lunyu 5.27 (Kapitel Gong Ye Chang)
Konfuzius sprach: "Ach - es hat keinen Zweck! Ich habe noch niemanden gesehen, der faehig gewesen waere seine eigenen Fehler zu erkennen und daraufhin mit sich selbst ins Gericht zu gehen."
110. Lunyu 2.3 (Kapitel Wei Zheng)
Konfuzius sprach:
"Wenn man ein Volk mit Regierungsverordnungen lenkt und mit harten Strafen zur Ordnung ruft, so wird es zwar keine Strafttaten mehr geben, aber umso mehr Schamlosigkeit.
Wenn man seinem Volk mit gutem Beispiel vorangeht und mit Tugend fuehrt, es mit den Regeln der Sittlichkeit zur Ordnung ruft, so wird es keine Schamlosigkeit mehr geben und man wird sich aus Ueberzeugung fuegen."
111. Lunyu 1.3 (Kapitel Xue Er)
Konfuzius sprach: "Geschickte Reden und eine gekuenstelte Miene - das sind selten Zeichen eines guten Menschen."
112. Lunyu 19.8 (Kapitel Zi Zhang)
Der Juenger Zi Xia sprach: "Gemeine Menschen werden immer danach trachten, ihre Fehler zu vertuschen."
113. Lunyu 4.16 (Kapitel Li Ren)
Konfuzius sprach: "Ein Edler misst alles am Maßstab der Rechtschaffenheit, der Gemeine misst alles am Maßstab seines persoenlichen Vorteils."
114. Lunyu 15.37 (Kapitel Wei Ling Gong)
Konfuzius sprach: "Der Edle bleibt seinen Prinzipien treu, haelt dabei aber nicht stur an irgendwelchen Meinungen fest."
115. Lunyu 14.7 (Kapitel Xian Wen)
Konfuzius sprach: "Kann man wirklich von Liebe sprechen, wenn man jemanden immer vor allen Muehen bewahren will? Kann man wirklich von Loyalitaet sprechen, wenn man jemanden nie auch einmal ermahnt?"
116. Lunyu 16.6 (Kapitel Ji Shi)
Konfuzius sprach: "Wenn man einem Fuersten dient, kann man drei Fehler begehen: Wenn man redet, auch wenn etwas noch nicht zur Sprache gekommen ist, handelt man ueberstuerzt.
Wenn etwas zur Sprache kommt, man selbst aber dazu schweigt, ist das Geheimnistuerei.
Wenn man einfach drauflos spricht, ohne die Miene des Fuersten vorher beobachtet zu haben, so nennt man das Blindheit."
117. Lunyu 15.13. (Kapitel Weiling Gong)
Der Meister sprach: "Ach, es bleibt dabei: Ich habe noch keinen Mann gesehen, dem die Tugend wichtiger gewesen waere, als Sex."
118. Lunyu 10.17. (Kapitel Xiang dang)
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte. Er fragte: "Sind Menschen verletzt?" Nach den Pferden fragte er nicht.
119. Lunyu 6.14. (Kapitel Yong ye)
Konfuzius sprach: "Wer nicht die Redegewandtheit des (Wuerdentraegers) Zhu Tuo besitzt, dafuer aber die Schoenheit des (Prinzen) Zhao von Song, der wird in unserer heutigen Zeit trotzdem nur schwer bestehen koennen."
120. Lunyu 12.23. (Kapitel Yan Yuan
Zigong fragte, wie man sich seinen Freunden gegenueber (zu verhalten habe). Der Meister sagte: "Man soll ihnen voller Loyalitaet Ratschlaege erteilen und sie so gut wie moeglich anleiten. Lehnen sie das ab, so ist aufzuhoeren: Man darf sich nicht selbst erniedrigen."
121. Lunyu 9.23. (Kapitel Zi Han )
Der Meister sagte:
"Die Juengeren sollen wir fuerchten, denn woher wollen wir denn wissen, dass sie uns in Zukunft nicht uebertreffen werden?
122. Lunyu 4.9. (Kapitel Li Ren)
Der Meister sagte:
"Ein Gelehrter, das ist einer, der seinen ganzen Willen auf das DAO richtet. Wenn er sich dabei seiner schlechten Kleidung und seiner schlechten Speisen schaemt, so ist er es nicht wert, dass man ihn zurate zieht."
123. Lunyu 5.10. (Kapitel Gong Ye Chang)
Das (beruehmte Redetalent) Zai Yu schlief am hellichten Tage. Der Meister sprach (daraufhin): "Morsches Holz kann man nicht mehr schnitzen, eine Wand aus Dung kann man nicht anstreichen: (Genauso) kann ich auch diesen Yu nicht mehr ermahnen."
Der Meister fuhr fort: "Anfangs war ich den Menschen gegenueber so eingestellt, dass ich mir ihre Worte anhoerte und dann auf ihre Taten vertraute. Heute nun bin ich den Menschen gegenueber so, daß ich mir ihre Worte anhoere und zugleich ihre Taten beobachte. Erst dieser Yu liess mich das aendern."
124. Lunyu 15.8. (Wei Ling Gong)
Der Meister sprach:
"Wenn Du mit einem Menschen (vernuenftig) reden koenntest, aber es nicht tust, so hast Du diesen Menschen verloren.
Wenn Du mit einem Menschen nicht (vernuenftig) reden kannst, aber es trotzdem tust, so sind deine Worte verloren.
Der Verstaendige gibt aber weder einen Menschen verloren, noch verschwendet er seine Worte."
125. Lunyu 19.9. (Zi Zhang)
Zixia sprach: "Der Edle wirkt auf drei verschiedene Weisen: Wenn man ihn anblickt, erscheint er wuerdevoll, wenn man sich ihm naehert, ist er warmherzig, wenn man seinen Worten lauscht, wirkt er streng."
126. Lunyu 15.12. (Kapitel Wei Ling Gong)
Der Meister sprach: "Wer sich nicht ueber seine Zukunft Gedanken macht, der wird sich bestimmt bald ueber sein Heute sorgen muessen."
127. Lunyu 15.34. (Kapitel Wei Ling Gong)
Der Meister sprach: "Den Edlen kann man nicht an seinen kleinen Fertigkeiten erkennen, aber man kann ihn mit grossen Aufgaben betrauen. Den Gemeinen kann man nicht mit grossen Aufgaben betrauen, dafuer kann man ihn aber in seinen kleinen Fertigkeiten schaetzen lernen."
128. Vgl.: Lunyu 13.24 (Kapitel Zi Lu)
Zi Gong fragte: "Was ist von einem Mann zu halten, den alle im Dorf lieben?" Der Meister sprach: "Das reicht nicht." - "Was ist von einem Mann zu halten, den alle im Dorf hassen?" Der Meister sprach: "Das reicht auch nicht. Am besten ist es, wenn die Guten im Dorf ihn lieben, die Schlechten ihn aber hassen."
129. Lunyu 4.5 (Kapitel Li Ren)
Der Meister sprach: "Reichtum und Rang - das wuenschen sich alle. Kann man beides aber nicht auf dem rechten Weg erlangen, so laesst man es. Armut und niedrige Stellung- das verwuenschen alle. Kann man sich aber nicht auf dem rechten Weg davon befreien, so laesst man es. Denn wenn der Edle sich von der Humanität entfernt, was bleibt ihm dann noch? Nicht fuer die Dauer einer Mahlzeit wendet er sich von ihr ab. In allen Pruefungen und Noeten haelt er an ihr fest."
130. Lunyu 15.31 (Kapitel Wei Ling Gong)
Der Meister sprach: "Ich habe einmal einen Tag lang nicht gegessen und eine Nacht lang nicht geschlafen, um nachzudenken. Das hat nicht geholfen - besser ist es, stattdessen zu lernen."
131. Lunyu 19.21 (Kapitel Zi Zhang )
Zi Gong sprach: "Die Fehler des Edlen sind wie eine Sonnen- oder Mondfinsternis: Wenn er etwas falsch macht, sehen es alle. Bessert er sich aber, so blicken wieder alle zu ihm empor."
132. Lunyu 14.22 (Kapitel Xian Wen )
Zi Lu fragte, wie er seinem Fuersten dienen sollte. Der Meister sprach: "Man soll ihn nicht taeuschen, doch darf sich ihm offen widersetzen."
133. Lunyu 17.15 (Kapitel Yang Huo)
Der Meister sprach: "Kann man denn mit einem gemeinen Streber in den Staatsdienst treten? Wenn jener den Posten noch nicht hat, fuerchtet er doch nur, ihn nicht zu bekommen. Und wenn er den Posten hat, so fuerchtet er nur, er koennte ihn wieder verlieren. Fuerchtet er aber um seinen Posten, so ist er zu allem faehig."
134. Lunyu 4.22 (Kapitel Li Ren)
Konfuzius sprach: "In alter Zeit sprach man nicht einfach drauflos. Man schaemte sich, wenn man seine Worte nicht einlösen konnte."
135. Lunyu 14.10 (Kapitel Xian Wen)
Konfuzius sprach: "Arm und dabei ohne Hass zu sein ist schwierig - reich und dabei ohne Stolz zu sein ist leichter."
136. Lunyu 15.23 (Kapitel Wei Ling Gong)
Konfuzius sprach: "Der Edle stellt einen Menschen nicht nur aufgrund seiner Worte ein. Genauso verwirft er aber auch nicht die Worte nur aufgrund des Menschen, der sie sprach."
137. Lunyu 13.17 (Kapitel Zi Lu)
Als Zi Xua Präfekt von Jufu geworden war, fragte er nach der Regierungskunst. Der Meister sprach: Man darf nichts ueberstuerzen und soll nicht auf den kleinen Vorteil bedacht sein. Denn wer es zu eilig hat, kommt nicht ans Ziel und wer auf den kleinen Vorteil bedacht ist, der wird in den grossen Dingen keinen Erfolg haben."
...
„Und dennoch wird man jene verwünschen, erniedrigen und bekämpfen, die den herausragenden Geistesschatz von Konfuzius u. a. A-Denkern unserer Weltgeschichte zur gesamtgesellschaftlichen Maxime ausrufen wollen.“ (t.a.)
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